Hier schalten sich Verstappen und Hamilton gegenseitig aus
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Supercrash bei Titeljägern:Hier schalten sich Verstappen und Hamilton gegenseitig aus

Hamilton ist cleverer und ruhiger
So wird Bleifuss Verstappen nicht Weltmeister!

Auch die Blick-Leser diskutieren heftig über die Schuldfrage beim Monza-Horror zwischen Lewis Hamilton (36) und Max Verstrappen (23). Bei einer Umfrage mit über 35'000 Fans bekommt der Holländer mit 50 Prozent das Fett weg.
Publiziert: 13.09.2021 um 17:25 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2021 um 20:27 Uhr
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Beim Anbremsen vor der ersten Schikane: Lewis Hamilton (links) ist klar vor Max Verstappen.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Monza

So sahen es auch die vier FIA-Kommissäre. Sie verdonnerten den Holländer nach der Sotschi-Qualifikation zu drei Strafplätzen. 22 Prozent gaben übrigens Hamilton die Schuld, 28 Prozent waren für einen Rennunfall.

Beim Silverstone-Crash hatten 60 Prozent der Blick-User Hamilton die Schuld zugeschrieben – 10 Prozent Verstappen. Und 30 Prozent sahen keinen Sünder.

Verstappen war frustriert

Aber das war es in diesem Fall am Sonntag in Monza eben nicht. Verstappen, nach seinem 11-Sekunden-Boxenstopp noch immer frustriert, raste mit Tempo 330 auf die erste Schikane zu. Da jagte Hamilton (ebenfalls nach einem verpatzten Reifenwechsel) aus der Box und lag bei der 50-Meter-Bremsmarke klar vor dem WM-Leader. Das brachte Super-Max am Ende die Strafe ein.

Was dann geschah hat drei Gründe. Erstens muss Bulle Max endlich mal begreifen, dass man mit dem Bleifuss nicht alles gewinnen kann. ORF-Experte Alex Wurz: «Leider versucht es Max dauernd mit der Brechstange!»

Schikane und Randsteine

Die anderen Gründe lagen am Tatort. Seit man die Zielgerade mit einer Schikane entschärft hat, ist leider die Gefahr für einen Unfall gestiegen, sollten sich mal zwei Autos mehr oder weniger nebeneinander durch das Nadelöhr zwängen. Und das kann ja nicht der Sinn sein.

Aber der dritte Grund löste dann im nahen Zweikampf den Luftsprung des Red-Bull-Honda von Verstappen aus. Die völlig überflüssigen orangen Randsteine. Eine brutale Startrampe in ein unbekanntes Abenteuer.

Halo – FIA-Todt sei Dank

Dass Hamilton weiter um seinen achten Titel fighten kann, lag wohl am Halo. Dieser Cockpitschutz, 2018 vor der Einführung von vielen Piloten und Medien verspottet und als hässlich bezeichnet, hat Lewis vor bösen Überraschungen gerettet. Denn dreimal hämmerte das rechte Hinterrad auf den Halo!

Und deshalb sass der grosse Gewinner des GP von Italien auf der VIP-Tribüne: Jean Todt (75). Der FIA-Boss, der Ende Saison nach 12 Jahren zurücktritt, hatte den Halo gegen alle Umstände auch in den unteren Serien durchgesetzt.

Rätsel um Überrollbügel

Eine Frage bleibt offen: Warum wurde der Überrollbügel (aus Titan, in der Airbox versteckt) so brutal zerstört? Er müsste ein sich überschlagendes Auto beim Aufkommen zuerst schützen. Aber hier war ja Hamiltons Mercedes immer am Boden. Die Kräfte kamen vom echten Hinterrad.

Und das muss den Verantwortlichen jetzt zu denken gegeben. Wir warten gespannt.

Bleibt Vettels Rekord ewig?

Am 30. September wird Max Verstappen 24 Jahre alt. Sein grosses Ziel, der jüngste Weltmeister zu werden, hat ihm Sebastian Vettel 2010 im Red Bull-Renault mit 23 Jahren weggeschnappt.

Der neue Traum für den Holländer mit bisher 133 Rennen und 17 Siegen ist klar: WM-Titel 2021. Vom Können her steht er schon jetzt mit dem Briten auf gleicher Höhe. Aber Hamilton ist cleverer, ruhiger und macht bedeutend weniger Fehler.

Noch sieben oder acht Rennen (Katar ist weiter offen): Der Titelfight ist zum Krimi geworden. Und Silverstone sowie Monza werden bestimmt nicht die einzigen «Treffpunkte» der beiden Superstars bleiben.

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