Auf einen Blick
- Sainz feiert emotionalen Sieg in Mexiko
- Ferrari jagt ersten WM-Titel seit 2008
- Sainz verlässt Ferrari nach der Saison
Seit der Spanier Carlos Sainz (30) auf seiner roten Abschiedstour ist, hat er eine neue Motivation gefunden, die jetzt langsam in Wehmut übergeht, weil er noch nie so gut in Form war wie jetzt. «Ich will die letzten vier Rennen einfach noch geniessen. Und mit diesem Team ist noch vieles möglich.»
Sainz: «Ein Sieg für mich»
Seinen vierten GP-Sieg im 202. WM-Einsatz (2024 gewann er bereits in Australien) schenkte er sich selbst: «Ich wollte noch einmal ganz oben stehen, die Atmosphäre auf dem Podest einsaugen. Und in Mexiko geht die Post ab. Ja, dieser Sieg war für mich.»
Für Sainz läuft also der Transfer-Countdown, bis er zwei Tage nach dem WM-Finale in Abu Dhabi bereits in den Williams-Mercedes klettern darf. Im Gegensatz zu Lewis Hamilton (39), der sich eine Woche lang in allen Fabriken von den Mitarbeitern nach über zwölf Jahren im Werksteam verabschieden will.
Noch 29 Punkte Rückstand
Für Ferrari kommt der erste WM-Titel bei den Konstrukteuren seit 2008 (Räikkönen und Massa) immer näher. Wenn McLaren-Mercedes nicht aufpasst, rast der Maranello-Express bald vorbei – nur noch 29 Punkte Rückstand.
Leclerc, der am Ende Norris nicht mehr halten konnte: «Ich habe es schon gesagt: ‹Wir sind heiss auf den Team-Titel. Jetzt haben wir endlich das Niveau erreicht, das wir zu Saisonbeginn angestrebt haben.›» Eigentlich ist es nur noch Teamchef Fred Vasseur, der auf die Euphorie-Bremse im Italo-Lager tritt: «In Brasilien am Sonntag kann vieles wieder anders aussehen.»
Leclerc greift Norris an
Wer wird Weltmeister? Bei noch vier Rennen und zwei Sprints sind die 47 Punkte von Verstappen auf seinen Freund Norris wahrlich kein Ruhepolster.
Und Norris selbst muss aufpassen, dass ihm nicht noch Leclerc gefährlich wird. Nur noch 24 Punkte (also nicht einmal einen Sieg) trennen den Monegassen vom Briten. Und allgemein gilt in dieser packenden Saison: Die Nuller werden entscheiden.
Norris: «Strafen haben nicht überrascht»
Auch in Brasilien am Sonntag (ab 18 Uhr Schweizer Zeit) werden sich Verstappen und Norris im Scheinwerferlicht von Ferrari Saures geben. Erstaunlich ruhig nahm Verstappen die beiden 10-Sekunden-Strafe innerhalb von drei Runden hin. Norris von Strecke gedrängt, später Piste mit Vorteil verlassen.
Kein böses Wort. Und auch der sonst kritische Bullen-Sportberater Marko blieb gelassen: «Die zwei Strafen waren hart, sehr hart. Aber wir müssen sie akzeptieren.» Gut so. Nur Norris haute noch einen drauf: «Die zwei Strafen gegen Max haben mich nicht überrascht»
Pérez flop – Hülk top
Zwei Fahrer müssen vom turbulenten 20. WM-Lauf noch erwähnt werden: Sergio Pérez (34), der seinen Red Bull nicht einmal richtig in die Startbox stellen konnte – 5-Sekunden-Strafe und 17. und damit letzter Platz! Seine Tage sind längst gezählt, jetzt würde ein Rauswurf fast zu spät kommen.
Bei Audi-Sauber kann man sich die Hände reiben, auch wenn das einige Fans (noch) anders sehen. Der WM-Zehnte Nico Hülkenberg (37) punktete 2024 in Mexiko mit dem Haas-Ferrari zum neunten Mal – und sieben Mal wurde er Elfter!