Mit 10:3-Vorsprung nach Spa
Zwei Ex-Sauber-Leute machen das Williams-Wunder möglich

Bei Alfa-Sauber müssen in der Sommerpause vor allem mental tiefe Wunden geleckt werden. Und vielleicht erholt sich das Hinwiler Team bis zum Saisonende nicht mehr von der Williams-Ohrfeige in Ungarn.
Publiziert: 04.08.2021 um 18:04 Uhr
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George Russell holte in seinem Williams in Budapest vier WM-Punkte.
Foto: Formula 1 via Getty Images
Roger Benoit

«Für uns ist das alles noch wie ein Märchen. Die Leute in der Fabrik wachen auf und haben plötzlich zehn WM-Punkte», sagt Teamleader George Russell (23), der 2022 für Valtteri Bottas (32) neben Sir Lewis Hamilton (36) im Werksteam fährt.

«Die besten Runden meiner Karriere»

Russell: «Nach dem letzten Reifenstopp kämpfte ich wie verrückt, um Ricciardo und Verstappen hinter mir zu halten. Das waren vielleicht die besten Runden meiner Karriere!»

Bisher hat das Supertalent 48 Rennen für Williams bestritten (und noch nie ein Trainingsduell verloren). 2020 durfte er dann in Bahrain den an Corona erkrankten Hamilton ersetzen und schlug wie eine Bombe ein: Start aus der ersten Reihe, lange Führung, bis ihn das Pech einholte. Team gab ihm die falschen Reifen und später hatte er noch einen Plattfuss – 9. Platz und die schnellste Runde.

Seit 2018 nur 8 Punkte

Bei Williams-Mercedes hängt jetzt der Himmel voller Geigen. Von 2018 bis zum GP-Ungarn 2021 hatte man gerade mal 8 WM-Punkte zusammengekratzt.

Und jetzt sind es auf einen Schlag zehn Zähler (7. Latifi, 8. Russell), wenn Vettels Disqualifikation stehen bleibt. Die FIA pumpte nur noch 0,3 Liter Sprit aus dem Tank. Das Reglement schreibt für eine eventuelle Benzinprobe aber einen Liter vor.

Gibt Aston Martin auf?

Bis am Donnerstag hat Aston Martin Zeit, offiziell in die Berufung zu gehen. Doch die Chancen, dass der Fall nochmals aufgerollt würde, sind sehr gering.

Und es wäre eine Überraschung, wenn die FIA das Auto aufmacht und in irgendeiner Kammer oder Leitung noch ein paar Tropfen finden würde.

So kommt Williams-Mercedes wohl mit einer 10:3-Führung gegen Alfa-Sauber zum 12. WM-Lauf nach Spa (29. August).

Und bei den Briten machten vor allem Jost Capito (Teamchef) und Willy Rampf (Technik-Berater), der kürzlich aus dem Ruhestand geholt wurde, das neue Wunder beim vorher 114-fachen GP-Siegerteam möglich.

Früher hatte das deutsche Duo Capito und Rampf sein Geld bei Sauber in Hinwil kassiert!

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