Der Zirkus flog 18'000 Kilometer ans andere Ende der Welt, um ein Chaos zu veranstalten. Jetzt hat die Formel 1 Australien wieder verlassen – und viele offene Fragen hinterlassen und mit nach Europa genommen.
Eins ist klar: Das war im Finale von Melbourne ein Trauerspiel, bei dem die Fahrer, Teams und selbst der Weltverband FIA total die Übersicht verloren.
Hat man aus dem umstrittenen WM-Finale 2021 in Abu Dhabi nichts gelernt, als Rennleiter Masi unbedingt noch eine Rennrunde einschieben wollte, um ein «faires» Ende zu haben?
Der Ausgang ist bekannt: Verstappen wurde elf Kurven vor Schluss noch Weltmeister, als er Hamilton mit frischen Reifen überholte.
Diesen Sonntag siegte Verstappen verdient vor Hamilton und Alonso. Wenigstens dies kann man ohne Schande in die Geschichtsbücher schreiben.
Der Rest ist eine Posse mit zwei roten Flaggen in den letzten vier Runden und einer erzwungenen letzten Runde – mit Überholverbot. Natürlich werden die Regelkenner alles wieder schönreden. Aber dieser Unsinn war eines Sportes, der Milliarden umsetzt und Hunderte von Millionen TV-Fans hat, unwürdig.
Im Endspurt wurde der Sport mit Füssen getreten, weil man beide Male die Crashes mit einer Safety-Car-Phase hätte überbrücken können. Selbst Sieger Verstappen sagte: «Die zwei roten Flaggen waren überflüssig.»
Aber man wollte eben eine künstliche Spannung mit Neustarts erzeugen. Am Ende des Chaos gab es einen grossen Verlierer: Alpine (das beide Autos im direkten Unfall-Duell verlor) und einen grossen Sieger McLaren-Mercedes, der aus vier plötzlich zwölf WM-Punkte machte. Ob das im Sinne des Sports ist, sei dahingestellt.