Noch sieben Rennen (oder acht, wenn Katar kommt) – und alle fragen sich nach Monza: Wann kracht es wieder zwischen WM-Leader Max Verstappen (23) und Titelverteidiger Sir Lewis Hamilton (36)? Wir bleiben dabei: Ohne die orangen Randsteine auf der Innenseite hätten sich die Boliden zwar berührt, aber beide hätten sich fast im Zeitlupentempo nach links und rechts verabschiedet. Doch so kam es auf der Startrampe eben zum fliegenden Holländer aufs Mercedes-Cockpit des Briten. Und dank dem Halo wurde Hamilton nicht verletzt. Was störte: Noch tagelang giftelten die Chefs der Top-Teams und hielten mit Vorwürfen nicht zurück. Horner und Marko sowie Wolff wussten natürlich genau, dass sie mit ihren mehr oder weniger gescheiten Aussagen das Internet gut füttern konnten und alle darauf abspringen!
Die witzige Crash-Parallele: Hamilton und Verstappen kollidierten in Silverstone und vier Rennen später in Monza. 1995 kam es in Silverstone zwischen Michael Schumacher und Damon Hill zur Karambolage – genau wie vier Rennen später in Monza! Nun, der siebenfache Saisonsieger Super-Max muss am nächsten Sonntag in Sotschi drei Startplätze zurück – und Hamilton muss dort eine neue Serie beginnen. Denn erstmals seit Österreich 2018 hatte er vor einer Woche ein Rennen wieder mal nicht beendet! Sein letzter Crash-Ausfall? 2016 in Spanien mit Teamkollege Rosberg in der Startrunde.
McLaren-Mercedes war der verdiente Doppelsieger in Monza. Sieger Daniel Ricciardo feierte alle acht Siege auf acht verschiedenen Pisten. Wie einst McLaren-Legende Denny Hulme (starb 1992). Alle Fahrer mit mehr als acht Siegen haben irgendwo doppelt gewonnen. Der neue Baumeister bei McLaren ist der Deutsche Andreas Seidl (45). Der gelernte Ingenieur arbeitete von 2000 bis 2009 auch bei BMW (die letzten vier Jahre mit Partner Sauber). Seidls Trumpf für die Zukunft ist jedoch Lando Norris. Ein Teamplayer: Der Brite griff Ricciardo nicht an, obwohl er schneller hätte fahren können – und in der WM als Vierter immer noch 49 Punkte vor dem Australier liegt.
Wer fährt den zweiten Alfa-Sauber 2022 neben Valtteri Bottas (32)? Nach dem 25-Millionen-Euro-Angebot des Chinesen Guanyu Zhou (22), Zweiter der Formel-2-Serie, hat sich jetzt der italienische Automobilverband für Antonio Giovinazzi (27) starkgemacht und die Regierung aufgefordert, dem einzigen Italiener ebenfalls zu helfen. Nun, für «AG» wird es nach 54 Rennen (19 Punkte) eng. Die letzten acht Rennen beendete er auf den Plätzen 13, 14 und 15. Ferrari-Chef Binotto fordert seine Junioren Ilott oder Shwartzman!
