Die Frage beschäftigt die Formel-1-Familie seit bald acht Jahren: Wie geht es Michael Schumacher?
Die emotionale zweistündige Doku «Schumacher», die ab Mittwoch um 9 Uhr auf Netflix zu sehen sein wird, bringt neues Licht ins Dunkel. Bemerkenswert ist, dass in diesem Film Schumis engste Angehörige über ihn reden, auch über den Ski-Unfall am 29. Dezember 2013 und die tragischen Folgen.
Vor der grossen Premiere geben die vier Filmemacher Hans-Bruno Kammertöns (Regie), Vanessa Nöcker (Regie und Produktion), Michael Wech (Regie) und Benjamin Seikel (Produktion) Einblick in die Dreharbeiten.
Seikel hält fest: «Um die Person Michael Schumacher ist eine Festung gebaut worden, die da auch zu Recht steht.» Ziel sei es aber gewesen, die menschliche Komponente von Schumachers Aufstieg aus der Kerpener Kiesgrube zum globalen Sport-Helden nachzuzeichnen.
Corinna: «So bin ich»
Natürlich aber gehts auch um den aktuellen Gesundheitszustand von Schumacher. Unter anderem erzählt Corinna in einer bereits veröffentlichten Sequenz, wie es ihrem Ehemann heute geht. Unter Tränen.
Seikel: «Als wir den Film der Familie zeigten, wusste ich nicht, wie sie damit umgeht. Aber wir hofften, dass sie das als Zeichen von Stärke empfindet. Und so war es auch. Sie fand diesen Punkt einfach authentisch und sagte ‹so bin ich›.»
Keine Szenen herausgeschnitten
Nöckel fügt an: «Corinna ist eine sehr warmherzige, starke Frau und hat uns mit ihrer Offenheit und Ehrlichkeit beeindruckt. Ganz gerade. Sie steht zu allem, was sie sagt.»
Die Macher betonen, dass sie jederzeit die Hoheit über den Film behalten wollen, das sei Bedingung gewesen. Auch wenn ein Gentlemen's Agreement zwischen dem Schumi-Clan und der Film-Crew bestanden habe, das festhielt, dass sie etwaige für sie unpassende Interview-Aussagen herausschneiden und vernichten könnte.
Dazu sei es glücklicherweise aber nicht gekommen. Denn auch Corinna «wollte einen authentischen Film und auf keinen Fall ein kritikloses Denkmal», so Nöcker. (rab)