Auf einen Blick
- Bernie Ecclestone verkauft Oldtimer-Sammlung aus seinem Museum in Biggin Hill
- Sammlung enthält seltene Formel-1-Boliden, darunter 15 Ferrari und ein Connaught-Alta
- Verkauf könnte über 300 Millionen Euro einbringen, ein Käufer will alles
Aus diesem Grund («viele Autos sind auch viel Arbeit») verkauft der Brite, der fast 40 Jahre lang die Formel 1 aufbaute und zum heutigen Milliardengeschäft machte, einen grossen Teil seiner gigantischen Oldtimer-Sammlung.
300 Millionen sind zu wenig
Es sind fast 70 Stück aus seinem Museum in Biggin Hill (wo er auf dem Flughafen auch seinen Privatjet parkt). «Das Londoner Unternehmen, das die Autos verkaufen will, rechnet mit einer Einnahme von weit über 300 Millionen Euro!»
Dann lacht Ecclestone im Gespräch mit Blick: «Da hat ein Mann aus dem Mittleren Osten die besseren Chancen. Er will alles!» Die Kaufsumme dürfte sich in dem Rahmen abspielen, die ihn einst die Scheidung von Slavica und kürzlich ein Steuerprozess gekostet haben – je über eine halbe Milliarde.
«Auch Ace soll Freude haben»
Wichtig ist für Bernie, «dass ich einige nicht zum Verkauf angebotene Autos behalte, um sie dann später mal meinem Sohn Ace als Erbe zu hinterlassen. Jetzt ist er noch zu jung, um die Schönheit und Seltenheit der Autos zu verstehen.»
Unter den fast 70 Boliden sind 15 Ferrari im unvorstellbaren Angebot. Wie der F2002, mit dem Michael Schumacher seinen dritten Titel gewann. Oder der F312 T von Niki Lauda (Weltmeister 1975). Auch der rote Titel-Bolide 246 von Mike Hawthorn 1958 ist dabei. Und als Höhepunkt thront der Ferrari F375 von Alberto Ascari, der 1951 die erste rote WM nach Maranello holte.
Connaught und Staubsauger
Einer der grössten Exoten ist der Connaught-Alta. Als das britische Team Pleite ging, kaufte es Ecclestone – und versuchte als dritter Fahrer, sich 1958 in Monaco für den Grand Prix zu qualifizieren. Eine Mission, die kläglich scheiterte. Damit war der clevere Geschäftsmann endgültig vom Virus «Rennfahrer» geheilt.
Das verrückteste Auto ist der Brabham-Alfa-Romeo von 1978. Der «Staubsauger». Dieser erzeugte mit einem riesigen Ventilator im Heck die nötigen Wirbel – und gewann im schwedischen Anderstorp mit über 30 Sekunden Vorsprung. Die Rivalen tobten – und der rote Bomber kam ins Museum.