Endlich klare Worte bei Alfa-Sauber

Bottas: «Seit einem Jahr keine Fortschritte!»

Roger BenoitFormel-1-Experte

Hier nur die nackten Zahlen: Nach 16 Rennen 2022 hatten Bottas und Zhou 52 Punkte. Jetzt sind es nach 16 WM-Läufen gerade noch zehn. Und noch brutaler: Es sind zehn Punkte aus den letzten 29 Auftritten.

Die Schönrederei nervt

Das schreit seit Monaten nach Erklärungen aus Hinwil. Von der Führung oder den Piloten. Aber die Fans werden mit ihrer Enttäuschung allein gelassen. Noch schlimmer: Sie werden jeweils auf das nächste Rennen, die Upgrades vertröstet und man spricht von knapp verpassten Punkten. Passiert ist aber wenig. Das Team kommt einfach nicht nach vorne, bleibt hinten kleben.

Mehr zur Formel 1

FIA erlaubt Andretti-Einstieg

Formel 1 tobt – jetzt droht der Mega-Streit

F1 Inside

Neues Abenteuer für Ex-Fahrer

Treffen sich Vettel und Schumi in Le Mans wieder?

Interview

F1-Star Hamilton im Interview

«Kinder? Dafür habe ich keine Zeit»

Erste Frau seit fünf Jahren

Hut ab! Britin darf Formel-1-Boliden testen

Der Abschuss von Technikchef Jan Monchaux war ein klares Zeichen, dass man mit dem C43 nicht zufrieden ist. Trotzdem wurde dauernd von Fortschritt gesprochen. Bis jetzt. Was kann der neue Technikchef James Key 2023 wirklich noch ändern oder retten?

Warum klagt Bottas jetzt?

Bei Motorsport-Magazin erfährt man jetzt wenigstens, was da wirklich abgeht. Das Portal zitiert Valtteri Bottas (34) aus einer Medienrunde in Japan: «Wir sind letztes Jahr sehr gut gestartet, aber seitdem haben wir absolut keinen Fortschritt gemacht!»

Ein Hammer. Aber warum machte dann der Finne seit Monaten im Konzert der Schönrederei mit? 2022 hatte man mit dem Idealgewicht einen Vorteil, den die Gegner natürlich aufholten. Bottas: «Da haben wir überperformt und waren viel besser als gedacht.» Seither gehts bergab.

«Wir brauchen mehr Leute»

Und Bottas weiter, mit einem Gang zurück: «Die Fortschritte, die wir gemacht haben, waren nicht so gross, wie wir erwartet hatten. Oder wie ich es mir erhofft habe. Auch das Singapur-Upgrade entpuppte sich als Schuss in den Ofen.

Bottas klagt erstmals auch die Anzahl von Mitarbeitern an: «Fakt ist, dass die meisten Teams mehr Leute und Budget haben, da müssen wir uns noch verbessern.» Momentan hat Hinwil rund 600 Mitarbeiter.

Wann redet CEO Seidl?

Nun, spätestens 2026 kommt Audi mit seinem Motor, greift aber schon 2024 ins Geschäft ein. CEO Andreas Seidl muss also den Weitblick haben, aber das aktuelle Geschäft nicht aus den Augen verlieren. Ein klärendes Wort an die Fans würde da sicher helfen.