Selbst Seriensieger Mercedes schwebt zwischen Optimismus und Zweifel durch die Boxengasse. Der schnelle Getriebeschaden von Bottas hat das Team kalt erwischt.
Rote Flagge für Sir Lewis
Und Weltmeister Sir Lewis Hamilton war bis jetzt auf dem 5,412 km langen Wüsten-Kurs sehr diskret unterwegs. Der Brite löste um 12.17 Uhr sogar eine rote Flagge aus, als er ins Kiesbett rutschte!
Der Brite: «Uns läuft die Zeit davon. Als ich 2007 bei McLaren-Mercedes meine Karriere startete, hatten wir noch alle zehn Testtage zur Verfügung, jetzt anderthalb Tage. Aber es ist ja für alle gleich!»
Befehl an Bottas: Bestzeit!
Auch Vizechampion Valtteri Bottas (124 Punkte Rückstand) konnte am Samstag nicht gross überzeugen, auch wenn er kurz vor dem Ende noch den Befehl bekam, mit dem weichsten Gummi wenigstens das Gesicht zu wahren – und der Finne schaffte es – Bestzeit
Plötzlich war die Hölle los
Die Nacht erlebte in der Wüste aus dem verdunkelten Himmel noch packende 30 Final-Minuten. Da meldeten sich plötzlich auch noch Leclerc, Stroll, Gasly und Norris um den Tagessieg an. Da wollten einige Teams die bisher schwache Vorstellung mit wenig Sprit und dem Super-Gummi (C4 oder C5) wettmachen. So viel Action sah man die letzten zwei Tage nicht. Und die beiden Champion Hamilton und Vettel waren nicht dabei, landeten auf den zwei letzten Rängen am Samstag…
Mehr zu den Formel-1-Tests in Bahrain
Aber es ist noch reines Kaffeesatzlesen, was man nach bisher 16 Stunden in Bahrain machen kann. Das grosse Erdbeben wird eigentlich erst 2022 mit der total neuen Formel 1 erwartet. Etwas mehr Spannung wäre schon in der zweiten Corona-Saison willkommen.
Gutes Zeugnis für Hinwil
Was bisher überraschte: Alfa-Sauber, der normale Spätstarter bei allen Tests in den vergangenen Jahren, lässt es im Hinblick auf die Zuverlässigkeit (sie bringt oft unerwartete WM-Punkte) mit dem C41 richtig krachen.
Das Hinwiler Duo Räikkönen (63) und Giovinazzi (68) legte am Freitag 131 Runden (oder 710 km) zurück – nur Red Bull Honda war mit Tagessieger Max Verstappen und 139 Runden noch länger unterwegs.
Und auch die Bullen kamen bisher immer mühsam und mit vielen Defekten aus den Startlöchern. Doch jetzt drängt die Zeit. Jede Test-Minute bis zum ersten offiziellen Trainingsstart am 26. März zählt.
Marathonfahrer Giovinazzi
Wie zuverlässig der Alfa-Sauber ist, zeigen auch die 126 Runden (681 km) von Antonio Giovinazzi (26) am Samstag.
Nur der Kanadier Latifi (Williams-Mercedes) mit 132 Runden und der Spanier Alonso (AlpineF1) mit 128 Runden noch mehr. Doch der Italiener war als guter Fünfter eben klar schneller als die andern Marathonfahrer!
Platz 8 ist reserviert…
Die erste Prognose: Für Haas-Ferrari, das ein packendes Teamduell Schumi gegen Mazepin erwartet, und Williams-Mercedes (bei den Tests meist mit dem weichsten Gummi unterwegs) sollte es auch 2021 für die Hinwiler Mannschaft mit rund 500 Mitarbeitern reichen. Mehr als Platz acht ist aber kaum möglich.
Apropos Schumi. Der beendet den zweiten Testtag als 12., ein paar Zehntel vor Mazepin (14.), der aber am Morgen fuhr. Eine Schrecksekunde erlebte Schumi kurz vor Schluss: In der Boxengasse überfährt er noch ein Teil eines Wagenhebers. «Ein Missverständnis!», sagt er dazu. Ich kann es kaum erwarten. «Ich wäre froh, wenn am Sonntag schon die Saison beginnen würde.»
… und das Mittelfeld zu stark
Und die andern Gegner? McLaren-Mercedes (mit Tagessieger Ricciardo), AlpineF1 (mit Comeback Super Alonso), Aston Martin (mit Vettel, der nach Bottas und Schumi jetzt bereits das dritte Getriebe-Opfer wurde), Ferrari (neu mit Sainz) sowie Alpha Tauri (dank Monza-Sieger Gasly und des neuen Honda-Motors) sind auch fahrerisch einfach zu stark für Alfa-Sauber.
Bahrain – der richtige Startort
Freitag, 13. März 2020: Wegen eines Corona-Falles bei McLaren wird in Melbourne der WM-Start abgesagt. Samstag, 13. März 2021: Die Formel 1 testet in Bahrain – und hier hat man die Pandemie mit bisher 481 Toten momentan gut unter Kontrolle.
Am 28. März soll es dann in der Sakhir-Wüste planmässig mit dem WM-Auftakt zur 72. Formel-1-Saison losgehen. Bahrain hatte im Winter schon die zwei Rennen vor dem WM-Finale in Abu Dhabi mit einer Doppelveranstaltung gut organisiert.
Auch Pérez und Sainz geimpft
Und nach Kimi Räikkönen (BLICK berichtete) haben sich in Manama auch Ferrari-Neuling Carlos Sainz und Red Bull-Debütant Sergio Pérez (war schon einmal an Corona erkrankt) an der Rennstrecke die erste Dose von Pfizer Biontech geben lassen.
Drei Tage nach dem Grand Prix gibts dann für gegen 100 Leute aus dem GP-Zirkus auch noch die zweite Dose dieses Impfstoffes. Angeboten vom Veranstalter, dem Königreich von Bahrain.
2. Tag, Schluss
- Bottas (Mercedes) 1:30,289
- Gasly (Alpha Tauri) 1.30,413
- Stroll (Aston Martin) 1:30,460
- Norris (McLaren) 1:30,586
- Giovinazzi (Alfa-Sauber) 1:30,760
- Leclerc (Ferrari) 1:30,886
- Latifi (Williams) 1:31,672
- Pérez (Red Bull) 1:31,682
- Ricciardo (McLaren) 1:32,215
- Alonso (AlpineF1) 1:32,339
- Tsunoda (Alpha Tauri) 1:32,684
- Schumacher (Haas) 1:32,883
- Sainz (Ferrari) 1:33,072
- Mazepin (Haas) 1:33,101
- Hamilton (Mercedes) 1:33,399
- Vettel (Aston Martin) 1:38,849
Die Resultate vom Morgen
1. Ricciardo (McLaren) 1:32,215
2. Alonso (AlpineF1) 1:32,339
3. Pérez (Red Bull) 1:32,478
4. Latifi (Williams) 1:32,541
5. Tsunoda (Alpha Tauri) 1:32,684
6. Sainz (Ferrari) 1:33,072
7. Mazepin (Haas) 1:33,101
8. Hamilton (Mercedes) 1:33,399
9. Giovinazzi (Alfa-Sauber) 1:36,018
10. Vettel (Aston Martin) 1:38,849
2. Tag, Schluss
- Bottas (Mercedes) 1:30,289
- Gasly (Alpha Tauri) 1.30,413
- Stroll (Aston Martin) 1:30,460
- Norris (McLaren) 1:30,586
- Giovinazzi (Alfa-Sauber) 1:30,760
- Leclerc (Ferrari) 1:30,886
- Latifi (Williams) 1:31,672
- Pérez (Red Bull) 1:31,682
- Ricciardo (McLaren) 1:32,215
- Alonso (AlpineF1) 1:32,339
- Tsunoda (Alpha Tauri) 1:32,684
- Schumacher (Haas) 1:32,883
- Sainz (Ferrari) 1:33,072
- Mazepin (Haas) 1:33,101
- Hamilton (Mercedes) 1:33,399
- Vettel (Aston Martin) 1:38,849
Die Resultate vom Morgen
1. Ricciardo (McLaren) 1:32,215
2. Alonso (AlpineF1) 1:32,339
3. Pérez (Red Bull) 1:32,478
4. Latifi (Williams) 1:32,541
5. Tsunoda (Alpha Tauri) 1:32,684
6. Sainz (Ferrari) 1:33,072
7. Mazepin (Haas) 1:33,101
8. Hamilton (Mercedes) 1:33,399
9. Giovinazzi (Alfa-Sauber) 1:36,018
10. Vettel (Aston Martin) 1:38,849
Antonio Giovinazzi: «Ich bin zufrieden mit unserer Arbeit. Es war ein langer Tag mit vielen Runden. Wir haben alle Aufgaben auf unserer Checkliste abgehakt. Wir machen lange Runs sowie Quali-Runs. Es war mein letzter Tag im Auto vor dem ersten Rennwochenende. Ich schaue zuversichtlich in die Saison. Wir haben über den Winter hart gearbeitet und wir sind bereit für die erste Runde. Es ist schwierig zu sagen, wo wir stehen. Ich denke, wir haben eine gute Basis. Beim ersten Qualifying wissen wir mehr.»
Jan Monchaux (Technischer Direktor): «Ein weiterer guter Testtag mit 125 Runden. Wir konnten am Morgen unsere erste Rennsimulation abschliessen. Es ging gut und wir haben viel daraus lernen können, was uns in der Saison helfen wird. Der Fokus am Nachmittag lag auf unserer Ein-Runden-Performance und auf dem Setup. Es war wichtig, einen weiteren Tag ohne Zuverlässigkeitsprobleme zu haben. So konnten wir alle Tests machen, die wir wollten. Antonio machte einen tollen Job. Er hat alles aus jeder Runde rausgeholt. Wie schon am Freitag. Nun sind die Techniker an der Reihe, die Daten zu sammeln und die Session vom Sonntag vorzubereiten. Kimi wird dann im Auto sitzen. Wir werden etwas ähnliches wie heute machen, um die Testwoche zu beenden.»
Antonio Giovinazzi: «Ich bin zufrieden mit unserer Arbeit. Es war ein langer Tag mit vielen Runden. Wir haben alle Aufgaben auf unserer Checkliste abgehakt. Wir machen lange Runs sowie Quali-Runs. Es war mein letzter Tag im Auto vor dem ersten Rennwochenende. Ich schaue zuversichtlich in die Saison. Wir haben über den Winter hart gearbeitet und wir sind bereit für die erste Runde. Es ist schwierig zu sagen, wo wir stehen. Ich denke, wir haben eine gute Basis. Beim ersten Qualifying wissen wir mehr.»
Jan Monchaux (Technischer Direktor): «Ein weiterer guter Testtag mit 125 Runden. Wir konnten am Morgen unsere erste Rennsimulation abschliessen. Es ging gut und wir haben viel daraus lernen können, was uns in der Saison helfen wird. Der Fokus am Nachmittag lag auf unserer Ein-Runden-Performance und auf dem Setup. Es war wichtig, einen weiteren Tag ohne Zuverlässigkeitsprobleme zu haben. So konnten wir alle Tests machen, die wir wollten. Antonio machte einen tollen Job. Er hat alles aus jeder Runde rausgeholt. Wie schon am Freitag. Nun sind die Techniker an der Reihe, die Daten zu sammeln und die Session vom Sonntag vorzubereiten. Kimi wird dann im Auto sitzen. Wir werden etwas ähnliches wie heute machen, um die Testwoche zu beenden.»