In drei Wochen beginnt in der Sakhir-Wüste von Bahrain die zweite Corona-Saison mit 23 geplanten Rennen – letztes Jahr waren es 17. Aber los geht es schon am Freitag mit dem ersten von drei Testtagen am gleichen Ort. Am Mittwoch wird dann Ferrari noch seinen Hoffnungsboliden für 2021 vorstellen. Viele Änderungen wird man nicht entdecken. Die Antwort auf die meisten Fragen kommt aus dem Heck! Hat der neue Motor den 50-PS-Rückstand auf Mercedes, Renault und Honda wettmachen können? Das interessiert natürlich auch das rote B-Team in Maranello (Haas) und Alfa-Sauber. Ist am Tabellenende die frisierte Rasenmäher-WM vorbei?
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Die meisten Teams haben auch 2021 einen offiziellen Testfahrer. Corona (und der Feuerunfall von Grosjean) haben für den dritten Mann einige Türen geöffnet. 2019 war es nicht zu einem Fahrertausch gekommen. Als freischaffender Corona-Künstler wird erneut der Deutsche Nico Hülkenberg (33) unterwegs sein. Offiziell hat er noch keinen Vertrag als dritter Mann. Aber Mercedes und Aston Martin zeigen Interesse. Und 2020 konnte «Hülk» bei Racing Point gleich beide Corona-Opfer ersetzen. Pérez fiel gleich für beide Silverstone-Rennen aus, Stroll durfte auf dem Nürburgring nicht starten. Hülkenbergs Bilanz: Im ersten Rennen sprang der Motor nicht an, eine Woche später wurde er Siebter. In Deutschland schaute Rang acht raus. Macht zusammen zehn WM-Punkte – oder zwei mehr als Alfa-Sauber total ...
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In Hinwil heisst der dritte Mann dank des Alfa-Sauber-Titelsponsors Orlen erneut Robert Kubica (36). Der Pole hat trotz seiner verunglückten Williams-Saison 2019 einen tollen Leistungsausweis – dank den Rennen vor seinem Rallye-Unfall 2011: 97 WM-Läufe, Sieg in Montreal 2008 (BMW-Sauber), 274 WM-Punkte, zwölfmal auf dem Podest. Der unverwüstliche Kubica würde wohl auch zum Einsatz kommen, wenn bei Ferrari ein Fahrer ausfällt und man beim Schweizer Partner Giovinazzi oder sogar Räikkönen abzieht! Hängt dann von der Dauer des Ausfalles ab.
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Der Corona-Ausfall des siebenfachen Weltmeisters Sir Lewis Hamilton (36) beim zweiten Bahrain-Rennen machte nicht die Türe für den Belgier Vandoorne auf. Nein, Mercedes zog einfach von Williams sein Juwel George Russell (23) ab. Was Hamilton ziemlich ärgerte, weil der punktelose Brite (!) gleich in die erste Startreihe fuhr und ohne Pech (Boxenhalt, Reifen) locker auf das Podest und nicht auf Rang 9 gefahren wäre. Und bei Williams kam Ersatzpilot Aitken zum Handkuss. Bei Alpha Tauri gefeuert, jetzt bei Alpine F1 der dritte Mann: Kwjat. Alexander Albon, letztes Jahr noch Red-Bull-Pilot, ist bei beiden Bullen-Teams nur noch dritte Wahl.