Guter Alfa-Sauber-Teststart in Bahrain
Sandsturm! Max vorne – Schumi im Pech

Was für ein Wetterumsturz hier am ersten Testtag in Bahrain. Herrliche Bedingungen am Morgen. Dann die Pause – und plötzlich verschwand bei 35 Grad die Sonne. Ein Sandsturm fegte über die Sakhir-Wüste. Schnellster: Verstappen vor Norris, Ocon und Stroll.
Publiziert: 12.03.2021 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 21.03.2021 um 12:09 Uhr
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Was für eine Kulisse für Giovinazzi! Ein Sandsturm wirbelt in Bahrain während dem Test-Nachmittag.
Foto: Lukas Gorys
Roger Benoit, Bahrain

Buchstäblich Sand im Getriebe hatten bereits am frühen Morgen zwei Fahrer, die eigentlich im Rampenlicht hätten stehen sollen: Valtteri Bottas (31) im Weltmeister-Auto von Mercedes – und Mick Schumacher (21) bei seiner Premiere im Haas-Ferrari.

Fehlstart von Bottas

Beide starteten voller Euphorie – und wurden dann stundenlang wegen des nötigen Getriebewechsels an den Boxen festgehalten.

Erst wenige Minuten vor dem ersten Testende konnten dann beide noch einige Runden drehen. Zu spät, um von den beiden letzten Plätzen nach vorne zu kommen.

Bottas erwischte es mit einem Schaltproblem. Chef Toto Wolff: «Das Problem tauchte aus dem Nichts auf!» Bei Schumi war es die Hydraulik, die sein Debüt versaute.

Mazepins billiger Sieg …

Und am Nachmittag brauchte Teamkollege Nikita Mazepin (23) nur ein paar Runden, um im rotweissblauen Haas-Ferrari schneller als Getriebe-Opfer Schumi zu sein. Aber vor allem sass der Russe fast 250 Kilometer mehr im Auto!

Kann Schumi am Samstagnachmittag zurückschlagen? Er muss, denn auch dem Deutschen läuft die Zeit davon. In einem Auto, das über den Winter kaum angerührt worden ist. Haas-Ferrari will sich voll auf 2022 konzentrieren – dies könnte für Schumi in seiner ersten Saison für einige Momente sorgen, die ihm nicht gefallen.

Vettel im Pech – Rot für Leclerc

Ausser neben dem Getriebesalat blieb es am Morgen eher ruhig. Kimi Räikkönen (41) hatte die neue Saison offiziell mit der ersten Boxenausfahrt eröffnet. Er fuhr dann auch die erste Richtzeit und hielt sich mit dem Alfa-Sauber C41 gut bei den Leuten.

Noch vor Vettel im Aston Martin, der am Ende der Boxengasse Startversuche machen wollte – und dann abgeschleppt werden musste!

Ferrari verlor 90 Minuten

Den zweiten Aufreger erlebten wir neun Minuten vor der Mittagspause, als man bereits nicht mehr an eine rote Flagge dachte. Da rollte Charles Leclerc im Ferrari in der sechsten Kurve aus und wurde abgeschleppt.

Ferrari gab vorerst nur zu, dass man das Problem nach 90 Minuten gelöst hatte. Die Defekthexe blieb unbekannt. Egal, am Nachmittag war dann der rote Neuling Carlos Sainz (26) schon einmal schneller als der Monegasse.

Alfa-Sauber überzeugt

Die verschmutzte Strecke und die schlechtere Sicht hielten die Fahrer auf den 5412 Metern irgendwie bei guter Laune, wenn sie nicht neben der Ideallinie in den Sand rutschten.

Bei Alfa-Sauber verzeichnete man nach der Corona-Nachricht von Chef Frédéric Vasseur (52) einen gelungenen ersten Testtag mit dem C41. Das war in der Vergangenheit nicht immer so.

Giovinazzi Sechster …

Doch diesmal konnte der WM-Achte aus Hinwil gleich im Mittelfeld andocken. Und Antonio Giovinazzi (26) will endlich zeigen, dass er kein Eintages-Wunder ist und bleibt. Aber auch mit Heldentaten kann der schnelle aber leider unbeständige Italiener seinen Lebenstraum vergessen: «Mit Ferrari Weltmeister zu werden!»

Honda mit Wundermotor?

Für die erste Überraschung vor der neuen Saison sorgte sicher Alpha-Tauri-Honda mit Monza-Sieger Pierre Gasly und dem japanischen Neuling und Formel-2-Gesamtdritten Yuki Tsunoda (20). Das Duo profitiert 2020 wohl vom neuen Honda-Motor, den die Asiaten der Bullen-Familie zum Abschied hinterlassen.

Bestzeit für Super-Max

So kann der Tagessieg von Hamilton-Jäger Max Verstappen (23) im Red Bull-Honda als normal eingestuft werden. Und dass der WM-Dritte McLaren (neu mit Mercedes-Power und Superstar Ricciardo) wieder vorne mitmischt ist auch kein Schocker. Denn mit Jung-Talent Lando Norris (21) hat man auch die Zukunft im weiter aufstrebenden Team.

Stroll will es wissen!

Noch im Dunstkreis der Spekulationen fährt Aston Martin herum. Noch kann man den Mercedes von 2019 klar erkennen. Erst 2022 müssen dann die eigenen Entwicklungs-Pläne auf dem Tisch im Werk direkt neben Silverstone liegen. Für Sebastian Vettel (33), der seinen Kritikern endlich die Munition aus den Gewehren nehmen will – und Besitzer-Sohn Lance Stroll (22).

In der Dunkelheit liess es zum Abschluss des ersten Tages der Kanadier (2020 zweimal auf dem Podest) kurz einmal krachen. Vettel ist auf alle Fälle schon einmal gewarnt. Stroll ist sicher kein Nasenbohrer!

Mercedes kalt erwischt

Bei Mercedes ging der erste Testtag wegen des Getriebeschadens sicher mal distanzmässig in die Hosen. Hamilton machte schon am Morgen in der Garage, als der Getriebewechsel feststand, kein glückliches Gesicht. Am Nachmittag wollte dann Mercedes mit dem siebenfachen Champion keine Experimente mehr eingehen.

Pole-Zeit: 1:27,264

Die grosse Frage am Samstag und beim Finale am Sonntag: Wo werden sich hier die Bestzeiten im Vergleich zur Hamiltons Pole- Position 2020 (1:27,264) einreihen?

Da der Unterboden jetzt schmaler ist und Pirelli das Reifengewicht um 2,8 kg pro Satz erhöhte, müsste die Formel 1 theoretisch klar langsamer werden. Theoretisch…

Test-Resultate Bahrain

(1. Tag, Schluss)

1. Verstappen (Red Bull) 1:30,674
2. Norris (McLaren) 1:30,889
3. Ocon (AlpineF1) 1:31,146
4. Stroll (Aston Martin) 1:31,782
5. Sainz (Ferrari) 1:31,919
6. Giovinazzi (Alfa-Sauber) 1:31,945
7. Ricciardo (McLaren) 1:32,203
8. Gasly (Alpha-Tauri) 1:32,231
9. Tsunoda (Alpha Tauri) 1:32,727
10. Hamilton (Mercedes) 1:32,912
11. Leclerc (Ferrari) 1:33,242
12. Räikkönen (Alfa Sauber) 1:33,320
13. Vettel (Aston Martin) 1:33,742
14. Nissany (Williams) 1:34,789
15. Mazepin (Haas) 1:34,798
16. Schumi (Haas) 1:36,127
17. Bottas (Mercedes) 1:36,850

Resultate vom Morgen

1. Ricciardo (McLaren) 1:32,203
2. Gasly (Alpha-Tauri) 1:32,231
3. Verstappen (Red Bull) 1:32,245
4. Ocon (AlpineF1) 1:32,959
5. Leclerc (Ferrari) 1:33,242
6. Räikkönen (Alfa-Sauber) 1:33,320
7. Vettel (Aston Martin) 1:33,742
8. Nissany (Williams) 1:34,789
9. Schumi (Haas) 1:36,127
10. Bottas (Mercedes) 1:36,850

Die Alfa-Sauber-Stimmen

Kimi Räikkönen: Erster Tag im Auto für mich, also war es positiv, dass alles ohne Probleme lief. Es war ziemlich windig und die Bedingungen änderten sich von Kurve zu Kurve, was es etwas schwierig machte, aber es waren für alle die gleichen Bedingungen, so dass es keinen wirklichen Unterschied machte. Für unser Programm war es ein typischer Testtag: Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, sichergestellt, dass alles wie geplant verlief, und alle Kästchen auf unserer Liste angekreuzt. Es ist sinnlos zu erraten, wo wir gerade stehen. Wir müssen auf das erste Rennen warten, aber unser Ziel ist es natürlich, im Vergleich zum Vorjahr weiter nach oben zu kommen.

Antonio Giovinazzi: Ich denke, wir haben trotz der schwierigen Bedingungen gute Arbeit geleistet. Ich bin mit dem Auto und der Arbeit des Teams zufrieden, da es nun mein erster Tag in diesem Jahr war. Wir müssen natürlich auch in den verbleibenden Tagen so weiterarbeiten, aber wir haben eine solide Basis, auf der wir aufbauen können. Nach drei Monaten ausserhalb des Autos ist es immer schwierig, wieder hinter das Lenkrad zu kommen, aber uns wurde geholfen, einen reibungslosen Tag ohne Probleme zu haben. Ich hoffe auf einen weiteren anstrengenden Tag wie heute, wenn ich morgen wieder im Auto bin.

Kimi Räikkönen: Erster Tag im Auto für mich, also war es positiv, dass alles ohne Probleme lief. Es war ziemlich windig und die Bedingungen änderten sich von Kurve zu Kurve, was es etwas schwierig machte, aber es waren für alle die gleichen Bedingungen, so dass es keinen wirklichen Unterschied machte. Für unser Programm war es ein typischer Testtag: Wir haben verschiedene Dinge ausprobiert, sichergestellt, dass alles wie geplant verlief, und alle Kästchen auf unserer Liste angekreuzt. Es ist sinnlos zu erraten, wo wir gerade stehen. Wir müssen auf das erste Rennen warten, aber unser Ziel ist es natürlich, im Vergleich zum Vorjahr weiter nach oben zu kommen.

Antonio Giovinazzi: Ich denke, wir haben trotz der schwierigen Bedingungen gute Arbeit geleistet. Ich bin mit dem Auto und der Arbeit des Teams zufrieden, da es nun mein erster Tag in diesem Jahr war. Wir müssen natürlich auch in den verbleibenden Tagen so weiterarbeiten, aber wir haben eine solide Basis, auf der wir aufbauen können. Nach drei Monaten ausserhalb des Autos ist es immer schwierig, wieder hinter das Lenkrad zu kommen, aber uns wurde geholfen, einen reibungslosen Tag ohne Probleme zu haben. Ich hoffe auf einen weiteren anstrengenden Tag wie heute, wenn ich morgen wieder im Auto bin.

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