Zum Glück rast da vorne noch der Alleinunterhalter Fernando Alonso (41) im Aston Martin-Mercedes mit. Der Spanier nach vier dritten Plätzen in dieser Saison: «Jetzt muss es dann mal nach vorne gehen!» Den fünften Podestplatz 2023 verpasste der Weltmeister von 2005 und 2006 in Baku wegen 0,2 Sekunden gegenüber Leclerc (Ferrari).
Wie gut ist Pérez wirklich?
Vorne ist nach vier Doppelsiegen in dieser Saison die Frage nach dem Weltmeister weiterhin offen. Nach Baku hiess es: Darf Pérez Champion werden? Nach Miami muss die Frage lauten: Kann Pérez Weltmeister werden? Fünf seiner sechs Siege feierte er auf Stadtkursen.
«Ich war chancenlos, warum?»
Die Machtdemonstration vom jetzt 38-fachen GP-Siegers Max Verstappen (25) am Sonntag hat alle erschreckt. Selbst seinen Teamkollegen Pérez: «Ich glaube, die Leistung von Max hat gezeigt, dass ich chancenlos war. Aber jetzt muss ich wissen, warum das so war.»
Der Mexikaner spielt dabei auf die Reifenwahl an. Sieben Fahrer (darunter Verstappen vom 9. Startplatz und Hamilton aus der 13. Startposition) hatten sich gegen einen gelben Start auf Medium entschieden und waren mit Weiss (hart) losgefahren.
Max war unschlagbar
Bei Red Bull hatte man sich für diesen Poker entschieden (ohne Einspruch von Pole-Mann Pérez). Als der Mexikaner in der 20. Runde auf den harten Gummi wechselte, übernahm Verstappen schon die Führung. Vor Alonso.
Und als der Holländer nach 40 von 57 Runden auf Gelb wechselte, kehrte er 80 Meter hinter Leader Pérez auf die Strecke zurück. Doch nach wenigen Kurven lag Verstappen wieder vorne.
«Hoffentlich geht das gut?»
Wie früher Lewis Hamilton mit dem Mercedes liess Verstappen nichts mehr anbrennen. Wer soll ihn stoppen? Bullen-Motorsportchef Helmut Marko (80), kein grosser Anhänger von offenen Spielen auf der Strecke: «Wenn du zwei so gute Fahrer hast, bleibt bei freier Fahrt immer der Gedanke, ob das wohl gut geht, an den Boxen.»
Aber wie ist das jetzt bei Red Bull 2023? Marko lächelt: «Die Titelfrage löst sich bei uns von selbst!» Den ersten Hinweis auf die Antwort hat man beim 5. WM-Lauf in Miami bekommen.
Ferrari nur eine Runde schnell
Und die vermeintlichen Gegner? Bei Ferrari muss der Binotto-Nachfolger Vasseur seine beiden Fahrer bei guter Laune halten. Denn über die Distanz ist das rote Auto zu lahm, weil man auch noch mit den Reifen kämpft.
Bei Mercedes wartet man mit Ungeduld auf Imola am 21. Mai. Dann kommt der «neue» W14. Mit einer anderen Vorderachse und einem modifizierten Unterboden. Chef Toto Wolff: «Dann hoffen wir, dass sich unsere Fahrer endlich wohlfühlen im Cockpit!»