Die Formel 1 rast 2022 in ein neues Zeitalter! Einerseits wegen dem komplett neuen Technikreglement, das wieder mehr Spannung und Überholkämpfe erlauben soll. Aber auch, weil im zweiten Cockpit von Alfa-Sauber ein ganz besonderer Pilot Platz nehmen wird. Guanyu Zhou (22) ist kein F1-Neuling wie andere. Zhou ist der erste Chinese in der Königsklasse.
Wer ist dieser «Joe» Zhou? Blick hat sich im Sauber-Werk in Hinwil ZH mit dem einzigen Neuling im diesjährigen F1-Startfeld zwei Wochen vor den ersten Testfahrten unterhalten.
Wir müssen mit ihrem Namen beginnen. Warum nennt Sie jeder Joe?
Guanyu Zhou: Auf Chinesisch heisst Zhou im Prinzip Joe. Es klingt ähnlich und ist ausserdem auf der ganzen Welt leicht auszusprechen.
Welchen Eindruck haben Sie vom Werk in Hinwil?
Meine Eindrücke bisher sind sehr positiv. Das Team ist extrem professionell, aber gleichzeitig wie eine Familie. Ich bin sehr glücklich, Teil davon geworden zu sein. Ich bin sehr froh, dass Alfa Romeo an die junge Generation von Fahrern glaubt.
Realisieren Sie schon, dass Sie bald als erster Chinese einen GP bestreiten?
Ich habe immer davon geträumt, in die Formel 1 zu kommen. Nun bin ich einfach super glücklich und stolz, dass ich mein grosser Kindheitstraum wahr wird. Es als erster Chinese erreicht zu haben, ist fantastisch.
Wie gut kennen Sie die Schweiz schon?
Nicht wirklich gut. Mir fehlte bisher und auch früher die Zeit, einfach aus Spass ein Land anzuschauen. Als Rennfahrer habe ich nicht viel Ferien. Und wenn, fahre ich heim nach China.
Der Rennfahrer wächst in Shanghai auf, wo er schon als Kind den China-GP besucht. Die Eltern sind in China im Autogewerbe tätig. Für seinen eigenen F1-Traum zieht Zhou nach England, wo er Kartrennen fährt und bei Ferrari in die Junioren-Akademie kommt. Mit 15 Jahren steigt er in die Formel 4 um, fährt später Formel 3 und von 2019 bis 2021 Formel 2. In allen Klassen gewinnt er Rennen. 2019 wechselt er aus der Ferrari-Akademie in diejenige von Renault. Nun der Wechsel zu Alfa-Sauber, für den Zhous Sponsoren kolportierte 25 Mio. Euro springen lassen. Zhou lebt in London. Sein Idol ist Fernando Alonso – gegen ihn fährt er nun bald selber Rennen.
Der Rennfahrer wächst in Shanghai auf, wo er schon als Kind den China-GP besucht. Die Eltern sind in China im Autogewerbe tätig. Für seinen eigenen F1-Traum zieht Zhou nach England, wo er Kartrennen fährt und bei Ferrari in die Junioren-Akademie kommt. Mit 15 Jahren steigt er in die Formel 4 um, fährt später Formel 3 und von 2019 bis 2021 Formel 2. In allen Klassen gewinnt er Rennen. 2019 wechselt er aus der Ferrari-Akademie in diejenige von Renault. Nun der Wechsel zu Alfa-Sauber, für den Zhous Sponsoren kolportierte 25 Mio. Euro springen lassen. Zhou lebt in London. Sein Idol ist Fernando Alonso – gegen ihn fährt er nun bald selber Rennen.
Sie sind für ihre Karriere bereits als Teenager nach Europa gezogen. Wie hart war es, fernab der Heimat aufzuwachsen?
Ich bin 2012 nach England gezogen. In Europa ist alles anders als ich China. Es ist schwierig, sich einzuleben, denn zuerst musst du die Sprache erlernen um überhaupt etwas zu verstehen. Auch sportlich war es hart, denn auf der Rennstrecke ist das Niveau in Europa viel höher. Ich musste viel lernen. Vor allem am Anfang war es kompliziert, denn die erhofften Ergebnisse kamen nicht sofort. Und noch etwas…
…was meinen Sie?
Mir fehlte ein Vorbild aus China, das mir den richtigen Weg in die Formel 1 hätte zeigen können. Niemand aus meinem Land ging vorher diesen Weg, meine Familie und ich mussten selber den richtigen Weg finden. Es war mehr eine Achterbahnfahrt als ein stetes Glücksbad. Ich musste wirklich viele Opfer bringen, um in die Formel 1 zu kommen. Meine Eltern sind nun sehr stolz, dass mein Ziel erreicht habe.
Sie schreiben als erster Chinese Geschichte.
In China ist es sehr schwierig, dahin zu kommen, wo ich jetzt bin. Ich musste schon sehr jung mit vollem Engagement diesem Traum nachjagen. Mein Risiko, es nicht in die Formel 1 zu schaffen, lag bei 80 Prozent. Ich musste in der Formel 4, Formel 3 und Formel 2 mich immer beweisen, musste Rennen gewinnen und um den Titel fahren.
Was sind nun ihre Ziele?
Im ersten Jahr will ich zuerst richtig ankommen in der Formel 1 und dann meine ersten WM-Punkte holen.
Wollen Sie auch beweisen, dass Sie nicht nur ein Bezahlfahrer sind?
Ich kann nicht beeinflussen, was gewisse Leute denken. Meiner Ansicht nach habe ich in der Formel 2 gezeigt, dass ich das Zeug für die Formel 1 habe. Ich habe dort Rennen gewonnen und bin um den Titel gefahren. Nun liegt es an mir, auch in der Formel 1 meine Fähigkeiten zu zeigen. Ich kann es kaum erwarten, bis es los geht!
Ihre Alfa-Sauber-Verpflichtung löste in China riesiges Medieninteresse aus. Sind Sie schon so populär wie Ex-NBA-Superstar Yao Ming oder wie Freestyle-Ski-Grösse Eileen Gu, die diese Woche Olympia-Gold geholt hat?
Da bestehen noch grosse Unterschiede. Gu ist Olympiasiegerin. Ich hingegen bin ja nicht Weltmeister und werde das auch nicht sofort erreichen, dafür muss ich mich zuerst weiterentwickeln. Ich will das für China im Motorsport erreichen, was Yao Ming für Chinas Basketball erreicht hat. Zwar interessieren sich bereits eine Menge Leute für die Formel 1. Aber wenn ich gute Rennen fahre, werden sicher noch mehr Menschen in China meine Karriere verfolgen.