Auch GP Japan abgesagt
Formel-1-Chaos pur – 12 Rennen in 4 Monaten?

Der ehrgeizige Plan mit 23 Rennen der neuen Formel-1-Chefs mit Ex-Ferrari-General Stefano Domenicali an der Spitze gerät ins Wanken. Nach Melbourne, Montréal, Shanghai und Singapur wurde jetzt auch Japan abgesagt.
Publiziert: 18.08.2021 um 17:37 Uhr
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Zum zweiten Mal in Folge wird der GP Japan in Suzuka wegen der Corona-Pandemie abgesagt.
Foto: keystone-sda.ch
Roger Benoit

Neben Suzuka am 10. Oktober gehörten (ausser China) auch die drei anderen WM-Läufe zu den beliebtesten Destinationen im Zirkus. Und die Auswahl der Ersatzorte wird immer kleiner.

Spa, Zandvoort, Monza

Noch zwölf Rennen in den letzten vier Monaten 2021 wäre wegen den langen Reisen eine Zwängerei. Und vor allem für die Mechaniker ein Stress, der im kurzen Winter sicher Folgen haben würde. Die Teamchefs sind sich für einmal einig: «Unsere Angestellten sind am Anschlag!»

Und der Wahnsinn geht nächste Woche mit einem Triple-Header weiter: Spa (29. August), Zandvoort (5. September) und Monza (12. September).

Europa ist geschlossen!

Bis jetzt hat man nur zwei Ersatzorte gefunden: Türkei und wie 2020 Spielberg mit zwei Rennen. Für ein «Comeback» der letztjährigen Lückenbüsser in Mugello und auf dem Nürburgring ist es jetzt wettermässig zu spät.

Da muss wohl der nahe Osten mit Neuling Katar und dem WM-Startort Bahrain herhalten. Auch in Austin (Texas) will man zwei Rennen durchboxen. Und Brasilien will man vom 7. auf den 14. November verschieben. Ohne diese Datumänderung hätte es in Austin, Mexiko-Stadt und São Paulo einen kaum mehr zumutbaren Triple-Header innerhalb von zwei Wochen gegeben.

Keine vollen Tribünen

Es wäre ein Wunder, wenn die geldhungrige Formel 1 für die zweite Corona-Saison noch die Lösung für die geplanten 23 Rekord-Rennen finden würde, um jede Million der TV-Gelder mitzunehmen. Der Verlust ist sowieso nicht mehr gutzumachen. Und die meisten Organisatoren zahlen auch 2021 weniger Antrittsgeld an die Formel 1. Wegen den fehlenden Zuschauern oder eben nur halbvollen Stadien.

Auch Zandvoort, das nach 36 Jahren zurückkommt, musste die ehrgeizigen Pläne mit jeweils über 100'000 Fans an den drei Tagen vergessen. Die Regierung erlaubt wenigstens zwei Drittel der Kapazitäten.

Bisher 61'365 Tests

In den ersten elf Rennen vor der Sommerpause führt die Formel 1 für ihr Umfeld (mit den Medien) bisher 61'365 Covid-19-Tests durchgeführt. Dabei wurden bisher 46 positive Fälle entdeckt. Allein zwölf davon gab es beim langen WM-Start in Bahrain im Monat März mit den Testfahrten und dem Rennen.

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