Alfa-Sauber reist mit schon neun Punkten auf dem Konto zum dritten GP der Saison in Australien. Herrscht in Hinwil ZH also riesiger Jubel über die neue Chancengleichheit in der Formel 1?
Einerseits ja, da der neue C42 mit der Revolution bei den technischen Regeln deutlich konkurrenzfähiger geworden ist als seine Vorgänger. Aber einen Teil der neuen Bedingungen für eine gerechtere Formel 1 sieht Sauber-Technikboss Jan Monchaux auch kritisch. Und zwar das neue Budget-Limit von 140 Millionen Dollar, das alle Teams einhalten müssen.
Der 43-Jährige sagt in einem Interview mit dem «Motorsport-Magazin» salopp: «Waren Sie schon einmal im Restaurant in der Schweiz?» Dann erklärt Monchaux: «Das Problem ist, der Budget-Cap kompensiert aktuell nicht die Lebenskostenunterschiede zwischen den Ländern!»
Teurer Standort in Hinwil
Das Sauber-Team befindet sich mit dem Standort im Zürcher Oberland schon seit dem Einstieg 1993 unter Peter Sauber auf einer Hochpreisinsel, es werden durchs höhere Lohnniveau deutlich höhere Saläre bezahlt als bei den beiden Teams aus Italien (Ferrari und Alpha Tauri) sowie den anderen sieben Rennställen, die allesamt in Grossbritannien daheim sind.
Monchaux: «Wir haben zwar alle 140 Millionen Dollar zur Verfügung. Aber verglichen mit einem Team, das vielleicht in England oder Italien stationiert wäre mit derselben Anzahl an Personal, haben wir ein relativ grosses Problem mit der Gehaltsliste. Das frisst im Endeffekt 20 bis 30 Prozent und viel Potenzial, die sonst im Auto stecken würden.»
Ein Standortnachteil, der bei den Salären bis einen Drittel mehr gegenüber den Gegnern ausmacht. Das ist heftig. Aber der Technik-Boss nimmts hin und sagt nur: «Das ist der Preis dafür, hier beheimatet zu sein.»