Nur 22 Kilometer von der GP-Strecke hat es also beim Aston Martin-Sponsor Aramco (grösste Erdölgesellschaft der Welt) gekracht. Die Feuer-Hölle war auch im Fahrerlager klar zu sehen.
Marko: «Pérez verängstigt!»
Red Bull-Sportdirektor Helmut Marko: «Man darf sich vom Terror nicht dirigieren lassen. Ich hoffe, dass uns die Sicherheitskräfte vor diesem Wahnsinn schützen – und dies auch garantieren können. Bei uns nimmt es Verstappen locker, während Pérez etwas verängstigt ist. Klar, zuerst diese zweijährige Pandemie, dann der Krieg seit einem Monat in der Ukraine und jetzt einer dieser nicht abgewehrten Drohnen-Angriffe. Direkt in der Nähe!»
Heisse Fragen an den Zirkus
Durch diesen genau geplanten Huthi-Angriff (sie kämpfen in Jemen mit Saudi-Arabien) stellt sich wieder einmal eine einfache Frage: Muss die Formel 1 in jedem Land, das den Millionen-Koffer um einige mehr öffnet als die Europa-Veranstalter, starten? Oder ist die Gier nach dem oft blutigen Geld grösser?
Da müssen die Teams und ihre Fahrer endlich ein klares Zeichen setzen. Oder sie machen sich in Zukunft mitverantwortlich, wenn es zu einem Drama kommt. McLaren-Teamchef Andrea Seidl sagt dazu: «Das Gefühl ist nicht beruhigend, aber wir müssen uns auf die Formel 1 verlassen.»
Aber viele Nationen, die die Menschenrechte missachten, missbrauchen den weltweiten Sport als Schutzschild gegen alle Angriffe von Organisationen, die immer wieder auf die Missstände aufmerksam machen. Und einen Boykott verlangen.
Red Bull-Porsche kommt 2026
Der Sport mit dem zweiten WM-Lauf 2022 rückt in Jeddah jetzt schon in den Hintergrund. Und dazu gehört auch ein echter Hammer: Obwohl das neue Motoren-Reglement erst 2026 kommt, steht das erste Super-Team schon fest: Red Bull-Porsche. Damit konnte man Weltmeister Max Verstappen kürzlich zu seinem neuen Supervertrag bis Ende 2028 bewegen.
Noch wird das Thema Red Bull-Porsche von beiden Seiten nicht öffentlich gemacht. Doch die Verträge sind gemacht. Die Arbeit hinter den Kulissen haben schon begonnen.
Honda weg – und doch da
Nachdem Honda Ende 2021 offiziell ja seinen bereits vierten Formel-1-Rücktritt erklärt hatte, bauten die Bullen neben den Werksgebäuden in Milton Keynes (GB) zusätzlich eine über 150 Millionen Euro teure Werkshalle für die Motorenwartung in Eigenregie.
Aber wie man vermutet hat, Honda hat auch dort ein scharfes Auge drauf. Schliesslich rasen Red Bull und Alpha Tauri weiter mit japanischer Power den Siegen nach. Doch wenn 2026 die neuen Motoren kommen, wird Honda ganz aus der Formel 1 verschwinden. Deshalb schon die lange Vorbereitung der Briten mit der deutschen Power.
1962 einziger Werks-Sieg
Porsche ist in der Formel 1 wahrlich kein Unbekannter. Von 1958 bis zum Ende 1991 mit dem schnellen Werks-und Privat-Abschied mit nur vier Rennen in Mexiko – als Partner von Footwork – bestritt Porsche nur 35 Formel-1-WM-Läufe.
Mit den Höhepunkten 1962 dank Dan Gurney. Auf dem Nürburgring stand der Amerikaner auf der Pole, in Rouen holte Gurney den einzigen Sieg!
Porsche dreimal Weltmeister
Doch die Motoren-Qualität der Deutschen (auch im Turbo-Bereich) erlebte von 1983 bis 1987 bei McLaren eine der erfolgreichsten Formel-1-Zeiten. Besitzer Mansour Ojjeh (verstarb im Juni 2021) holte Porsche an Bord und liess die Autos von Prost (Weltmeister 1985/86) und Lauda (Champion 1984) unter dem Namen McLaren-TAG-Turbo (made by Porsche) laufen. Bilanz: 7 Pole, 25 Siege, 3 Titel!
Und jetzt will Red Bull mit einem der grössten Sportwagenhersteller der Welt ab 2026 wieder an vergangene goldene Zeiten anknüpfen. Ob dann Mercedes noch im Zirkus dabei ist?
Die neue Sicherheit…
Das erste Training in Saudi-Arabien auf dem seit der Premiere am 5. Dezember 2021 in neun Kurven entschärften Kurs verlief noch ohne gefährlichen Momente. Denn 16 der 27 Kurven auf dem «Löffel-Kurs» werden weiter mit über 240 km/h genommen.
In fünf Kurven rücken die Tecpro-Mauern bis zu zwei Metern weiter weg von der Strecke. An den anderen Stellen sorgt die sogenannte Safe Barrier für mehr Sicherheit.
Das ist eine Aluminiumschiene, die 90 Zentimeter vor der Mauer montiert wird mit Styroporblöcken dazwischen. Die Technik wurde 2002 zum ersten Mal auf den US-Ovalstrecken ausprobiert.
Ist Haas-Wunder vorbei?
Der Schock-Start in Bahrain mit den 19 WM-Punkten von Haas-Ferrari (10) und Alfa-Sauber (9) wurde in den ersten 60 Jeddah-Minuten etwas relativiert. Magnussen (Letzter ohne Zeit) blieb gleich mit Hydraulikproblemen liegen. Vor dem Bahrain-Fünften aus Dänemark sehen wir Teamkollege Schumi. Schon fast eine Sekunde hinter dem Williams-Mitfahrer Latifi…
Wieder Max gegen Charles…
Vorne Bahrain-Sieger Charles Leclerc (Ferrari) und Weltmeister Max Verstappen. Dann die Sensation: Bottas nicht einmal 0,3 Sekunden hinter dem Superduo auf Platz drei! Der Finne fühlt sich im C42 einfach wohl und liegt noch vor dem zweiten Ferrari von Sainz.