Die Schweiz hat zwar sieben NHL-Spieler in ihrem Kontingent, doch mit Denis Malgin hat sie eigentlich einen achten. Zwar spielt die Nummer 62 bei den ZSC Lions, doch ist er viel zu stark, um «nur» in der Schweizer Meisterschaft zu spielen. Das unterstreicht er auch bei der WM in Helsinki.
Daher stellt sich die Frage, ob Malgin nicht noch einmal sein Glück in Nordamerika versucht, nachdem er bereits 192 Spiele in der NHL für Florida und Toronto bestritten hat. Wir beleuchten die vier wesentlichen Fragen.
Kann er vertraglich in die NHL zurückkehren?
Ja. Seit zwei Saisons haben die National League und die NHL ein Abkommen, das es jedem Spieler, der in der Schweiz unter Vertrag steht, erlaubt, bis zum 15. Juli auf die anderen Seite des Atlantiks zu wechseln. Dafür erhält der NL-Klub eine Entschädigung von 250'000 Dollar.
Pius Suter unterschrieb 2020 in Chicago, Janis Moser und Grégory Hofmann im vergangenen Sommer bei Arizona beziehungsweise Columbus. Es wäre also möglich, dass Malgin trotz eines bis 2025 gültigen Vertrags mit den Lions im Sommer in die NHL wechselt.
Möchte Malgin in die NHL zurückkehren?
Der 25-Jährige selbst will seine Karten nicht aufdecken. Bei der Frage nach seinem für die Schweiz zu hohen Niveau lacht er. «Es gab schon zwei oder drei Leute, die mir das in letzter Zeit gesagt haben. Aber um ehrlich zu sein, konzentriere ich mich lieber auf die WM. Genauso wie ich mich vor kurzem auf meine Saison mit Zürich konzentriert habe. Wir werden sehen, was passiert.» Zieht es ihn wieder in die NHL? «Wir werden sehen», sagt er schelmisch.
Hat er das Niveau, um in die NHL zurückzukehren?
Wenn Malgin in der vierten Linie eine untergeordnete Rolle spielen soll, kann er genauso gut in der Schweiz bleiben und Punkte sammeln. So wie er es in den letzten beiden Saisons in Lausanne und Zürich getan hat. Sollte es jedoch zu einer günstigen Situation kommen, ist klar, dass Malgin die Qualität hat, eine prominente Rolle zu spielen. «In der letzten Saison hat er sich in seinem Defensivspiel noch einmal gesteigert», so Nati-Coach Patrick Fischer. «Die Arbeit, die er mit seinem Trainer Rikard Grönborg geleistet hat, hat ihn noch besser gemacht.» Grönborg selbst hatte Malgin attestiert, dass er alles mitbringe, um wieder in der NHL zu spielen.
Ist eine Franchise bereit, ihn zu verpflichten?
Die NHL-Rechte an Malgin liegen bei den Toronto Maple Leafs. Das bedeutet, dass ihm nur die kanadische Franchise einen Vertrag anbieten kann. Wenn ihm die Ahornblätter bis Ende Juni eine Mindest-Offerte («Qualifying Offer») unterbreiten, behalten sie die Rechte – auch wenn er sie nicht annimmt. So wie im letzten Sommer, als Malgin im hochkarätigen Kader von Toronto keine Perspektiven sah.
Da die Maple Leafs erneut in der 1. Runde der Playoffs scheiterten, dürfte es ein turbulenter Sommer in Ontario werden. Und mit seinen Leistungen in Helsinki könnte Malgin andere NHL-Teams dazu animieren, sich im Tausch seine Rechte zu sichern.