Blitz-Comeback nach OP
Matchwinner Siegenthaler spielt mit Draht in der Hand

Der Verteidiger der New Jersey Devils ist der grosse Mann im ersten Spiel der Schweiz gegen Italien. Dafür musste Jonas Siegenthaler einiges auf sich nehmen.
Publiziert: 15.05.2022 um 16:42 Uhr
1/5
Tor für die Schweiz – Jonas Siegenthaler (links) bereitet die ersten drei Treffer gegen Italien vor.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Grégory Beaud

Am 9. April gaben die New Jersey Devils bekannt, dass Jonas Siegenthaler (25) seine Saison wegen einer gebrochenen Hand beenden muss. Auch für die Schweizer Nationalmannschaft eine Hiobsbotschaft. Doch am Samstag stand der Zürcher Verteidiger in Helsinki auf dem Eis, gewann mit der Nati das WM-Auftaktspiel gegen Italien. Und nicht nur das: Siegenthaler lieferte zu den ersten drei Treffern jeweils den entscheidenden Pass.

Was also ist zwischen dem 9. April und dem 14. Mai passiert? «Ich ging nach Ohio, um mich von einem Handspezialisten operieren zu lassen», erzählt Siegenthaler nach dem Sieg. «Die Operation dauerte etwa zweieinhalb Stunden.» Nun spielt Jonas Siegenthaler mit einem speziellen Handschuh. Ein Teil ist verstärkt, um den angeschlagenen Bereich seiner Hand zu schützen.

«Ein erstaunlicher Wille»

Siegenthaler beeindruckte mit seinem Willen auch Trainer Patrick Fischer. «Normalerweise benötigt eine solche Verletzung etwa sechs Wochen, um auszuheilen», erläutert der Nati-Coach. «Aber er hat erstaunlichen Willen und Einsatz für die Nationalmannschaft gezeigt, indem er dafür gesorgt hat, dass er wieder einsatzfähig ist.»

Siegenthaler musste sich einen Draht einsetzen lassen, um den Knochen zu stabilisieren. «Der Draht muss drin bleiben. Ich habe diese Entscheidung getroffen, um meiner langfristigen Gesundheit und meiner weiteren Karriere Rechnung zu tragen. Alles ist gut verlaufen.» Die Verletzung hat einige Dinge im Spiel des ehemaligen ZSC-Verteidigers verändert. «Es ist natürlich noch nicht so wie zuvor. Wenn ich noch nicht bei 100 Prozent bin, so würde ich doch sagen, dass ich vielleicht bei 95 Prozent bin.»

Coach Fischer ist froh, dass er auf die Dienste des NHL-Profis zählen kann. «Er ist ein sehr ruhiger Verteidiger. Er war schon in der Lage, ein Spiel zu dominieren, als er für die Schweizer U20-Nationalmannschaft spielte. Seine Präsenz ist sehr wertvoll bei numerischem Gleichstand, aber auch in Unterzahl.»

Eishockey-WM, Gruppenphase: Dänemark – Schweiz, heute um 19.20 Uhr live im Ticker auf Blick.


Fehler gefunden? Jetzt melden