Als sich die Nati vor einem Jahr an der WM in Helsinki mit dem heutigen Gegner Kasachstan (3:2) schwertat, war das Team aus Zentralasien noch mit zehn Doppelbürgern gespickt. So liess der Schweizer Goalie Sandro Aeschlimann einen Schuss des gebürtigen Kanadiers Jesse Blacker durchflutschen.
Wer immer heute im Tor der Schweizer steht, braucht sich nicht mehr vor Blacker zu fürchten. Auch der kasachisch-russische Doppelbürger Roman Sawtschenko, der 2016 Reto Berra («Wer nie im Tor stand, hat keine Ahnung») mit einem Schuss von der eigenen Blauen Linie erwischte und so die Schweizer Pleite (2:3 n.P.) eingeleitet hatte, ist nicht mehr dabei. Er ist jetzt in Rumänien bei Csikszereda tätig.
Inzwischen spielen die Kasachen ohne Doppelbürger. Erstmals seit 2006. Gemäss Medienberichten hatten sich Fans gegen die aus Nordamerika, Schweden oder Russland stammenden Spieler gewehrt, die beim lokalen KHL-Klub Barys Astana (zwischenzeitlich zu Nur-Sultan umgetauft) angeheuert hatten und darauf hingewiesen, dass eine doppelte Staatsbürgerschaft verboten sei.
Startschenko ist seit 2006 dabei
Das kasachische Nationalteam hat trotz Unterstützung von Spielern wie Darren Dietz, Nigel Dawes, Brandon Bochensky oder Dustin Boyd und umstrittener Einbürgerungspraxis stets die WM-Viertelfinals verpasst und sich nun einem Neuaufbau verschrieben. Dabei vertraut man auf Spieler, die in Astana, Karaganda, Almaty oder Ust-Kamengorsk geboren wurden.
Auch ohne Doppelbürger kann Trainer Galym Mambetalijew immer noch auf zwölf Spieler von Barys Astana zählen. Dazu ist mit Spartak-Moskau-Stürmer Roman Startschenko (37) einer noch dabei, der die Zeit vor den Doppelbürgern noch erlebt hat. Seine erste WM bestritt das Urgestein 2006.
Der Start in die neue Ära gelang den Kasachen gegen Norwegen (4:3 n.P.) am Samstag, als Startschenko das Penaltyschiessen mit zwei Treffern entschied. Tags darauf setzte es dann gegen Tschechien eine 1:5-Niederlage ab.