Angstgegner hier, Lieblingsgegner dort. Getreu ihrer selbstbewussten Art, nehmen die Deutschen nur scheinbar schulterzuckend zur Kenntnis, dass es zur Viertelfinal-Reprise des Vorjahres kommt. Natürlich weisen sie stichelnd darauf hin, wie die letzten Duelle gegen die Schweizer ausgegangen sind. Im Wissen, dass der Stachel der letzten 1:3-Niederlage in Riga 2023 noch tief sitzen könnte.
Davor verlor die Nati noch drei weitere K.o.-Spiele: Den WM-Viertelfinal 2021 (2:3 n.P.), den Olympia-Vor-Viertelfinal 2018 (1:2 n.V.) sowie den WM-Viertelfinal 2010 (0:1). «Die Ergebnisse dieser Begegnungen kennen wir alle, sie sind das Öl ins Feuer. Aber es ist ein neues Jahr, es sind andere Mannschaften, die dieses Mal aufeinandertreffen. Deshalb wird eine neue Geschichte geschrieben», ist Captain Moritz Müller (37) auf der Verbandsseite überzeugt.
Ausgeglichener könnte Bilanz nicht sein
Verkneifen kann er sich aber nicht, dass «es der Eishockey-Gott anscheinend so will, dass wir in WM-Viertelfinals immer auf die Schweizer treffen.» NHL-Stürmer J.J. Peterka (22, Buffalo) weist darauf hin, dass die Partien in der Vergangenheit immer sehr eng gewesen seien. «Auch wenn wir oft als Underdog in die Partien gegangen sind, haben wir ihnen das Leben immer schwer gemacht. Die haben ein stark besetztes Team auf dem Eis, darauf sind wir vorbereitet.»
Die Gesamt- und eine momentane WM-Bilanz könnten ausgeglichener nicht sein: 161 Mal traten beide Teams gegeneinander an. Dabei gab es 73 Siege für Deutschland, 71 Siege für die Schweiz und 17 Unentschieden. Gemäss der aktuellen Statistik führt die DEB-Auswahl an diesem Turnier mit ihrem Powerplay die Gesamtwertung mit 35,29 Prozent an, direkt dahinter folgt die Schweiz mit 32,26 Prozent.
Was sagt der hierzulande bestens bekannte Bundestrainer Harry Kreis? Auch der Ex-Zug-, -ZSC- und -Lugano-Coach geizt nicht mit Selbstvertrauen. «Dass wir in Ostrava bleiben konnten und nicht reisen müssen, ist natürlich angenehm. Wir werden gut vorbereitet in das Viertelfinale gehen und freuen uns auf ein spannendes und intensives Spiel.» Denn der 65-Jährige weiss genau: «Da herrscht eine gewisse Rivalität zwischen den Mannschaften.»