Nach dem souveränen Sieg gegen Finnland (3:1) sagen die Schweizer Stars, dass sie sich gar nicht bewusst gewesen seien, welche Auswirkungen dieses Resultat hat. «Wir wollten einfach gewinnen, wer auch immer unser Gegner sein würde. Das spielte für uns keine Rolle», sagt Nino Niederreiter (31), dem ein feiner Assist zu Kevin Fialas (27) zweitem Treffer gelingt.
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Dabei war nach den Resultaten der Nachmittag-Spiele festgestanden, dass die Schweizer mit einem Sieg auf Deutschland treffen würden. Bei einer Niederlage hätte der Viertelfinal-Gegner USA geheissen. «Jetzt ist klar: Wir haben die Deutschen. Und wir freuen uns darauf», sagt der Stürmer der Winnipeg Jets weiter.
Ja, die Deutschen. Zuletzt hatten die Schweizer 2021 und 2023 bittere Niederlagen gegen den Erzrivalen im Viertelfinal hinnehmen müssen. Und so stichelte NHL-Stürmer JJ Peterka (22) bereits vorsorglich, dass die Schweizer Angst vor den Deutschen hätten. «Wenn sie das Gefühl haben, dann ist das schön und gut», sagt ZSC-Stürmer Sven Andrighetto (31) dazu. «Doch wir fokussieren uns auf unser Spiel.» Und auch Niederreiter lässt Peterkas Aussage kalt. «Ich denke, das sind die Medien, die das ein wenig hochhypen.»
Fischer: «Wir werden parat sein»
Doppeltorschütze Kevin Fiala sagt, dass sein Fokus noch gar nicht auf dem Spiel gegen Deutschland liege. «Wenn die Zeit ist, ist die Zeit», sagt er getreu dem Mantra, das Office- und Mentalcoach Stefan Schwitter und Nati-Coach Patrick Fischer vorgeben, dass man «im Moment, im Hier und Jetzt,» bleiben müsse. Dann wirft der Stürmer der Los Angeles Kings aber doch den Blick Richtung Viertelfinal und sagt: «Wir haben eine Rechnung offen, das weiss jeder.»
Auf die Bemerkung, dass es nach den beiden Viertelfinal-Pleiten gegen den Erzrivalen endlich klappen müsse, sagt Fischer: «Es muss gar nichts. Wir konzentrieren uns auf unsere Leistung und auf das, was wir beeinflussen können. Wir werden parat sein. Wir haben ein gutes Gefühl. Das ist ein guter Gegner. Und dann schauen wir, was am Donnerstag passiert.»
Von Revanche-Gefühlen will Fischer nichts wissen. Man habe bis jetzt an dieser WM alle schwierigen Situationen gemeinsam gemeistert. «Es ist egal, wer der Gegner ist. Es werden auch da wieder schwierige Momente kommen und wir werden zusammen versuchen, sie zu lösen. Ob das gegen Deutschland ist oder jemand anders, spielt eigentlich keine Rolle.»
WM 2023, Riga, Viertelfinal
Schweiz – Deutschland 1:3
Schweizer Tor: 21. Siegenthaler 1:1.
WM 2022, Helsinki, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 4:3 n.P.
Schweizer Tore: 2. Ambühl 1:0. 22. Suter 2:2. 39. Malgin 3:2.
WM 2021, Riga, Viertelfinal
Schweiz – Deutschland 2:3 n.P.
Schweizer Tore: 16. Untersander 1:0. 34. Herzog 2:0.
Olympia 2018, Gangneung, Vor-Viertelfinal
Schweiz – Deutschland 1:2 n.V.
Schweizer Tor: 24. S. Moser 1:1.
WM 2015, Prag, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 1:0
Tor: 53. D. Hollenstein 1:0.
WM 2014, Minsk, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 3:2
Schweizer Tore: 13. Brunner 1:0. 33. D. Hollenstein 2:1. 37. Romy 3:1.
WM 2010, Mannheim, Viertelfinal
Schweiz – Deutschland 0:1
WM 2009, Bern, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 3:2 n.V.
Schweizer Tore: 9. R. Wick 1:1. 24. Seger 2:1. 62. Streit 3:2.
Olympia 2006, Torino, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 2:2
Schweizer Tore: 29. Conne 1:1. 39. DiPietro 2:1.
WM 2002, Jönköping, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 0:3
WM 2023, Riga, Viertelfinal
Schweiz – Deutschland 1:3
Schweizer Tor: 21. Siegenthaler 1:1.
WM 2022, Helsinki, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 4:3 n.P.
Schweizer Tore: 2. Ambühl 1:0. 22. Suter 2:2. 39. Malgin 3:2.
WM 2021, Riga, Viertelfinal
Schweiz – Deutschland 2:3 n.P.
Schweizer Tore: 16. Untersander 1:0. 34. Herzog 2:0.
Olympia 2018, Gangneung, Vor-Viertelfinal
Schweiz – Deutschland 1:2 n.V.
Schweizer Tor: 24. S. Moser 1:1.
WM 2015, Prag, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 1:0
Tor: 53. D. Hollenstein 1:0.
WM 2014, Minsk, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 3:2
Schweizer Tore: 13. Brunner 1:0. 33. D. Hollenstein 2:1. 37. Romy 3:1.
WM 2010, Mannheim, Viertelfinal
Schweiz – Deutschland 0:1
WM 2009, Bern, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 3:2 n.V.
Schweizer Tore: 9. R. Wick 1:1. 24. Seger 2:1. 62. Streit 3:2.
Olympia 2006, Torino, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 2:2
Schweizer Tore: 29. Conne 1:1. 39. DiPietro 2:1.
WM 2002, Jönköping, Gruppenspiel
Schweiz – Deutschland 0:3
Dann erklärt der Nati-Coach: «Wir sind in einer Phase, in der wir uns auf uns konzentrieren müssen, dass wir frei spielen können, dass wir die Balance zwischen Coolness und Siegeswille sowie Härte finden.» Am Schluss schaue man dann auf die Resultattafel. Da kann man nur hoffen, dass dort am Donnerstagabend (Spielbeginn 16.20 Uhr) in Ostrava ein Ergebnis aufleuchtet, das den Halbfinal-Einzug und die Rückkehr nach Prag bedeutet.