Optisch wirkt Connor Bedard noch sehr jugendlich. Dennoch besitzt Kanadas Nummer 98, die hier in Prag alle Blicke auf sich zieht, bereits ein gewisses Selbstbewusstsein.
Dieses Selbstbewusstsein reicht aus, um einen tschechischen Journalisten ins Leere zu lassen, als dieser ihn fragt, ob er nicht langsam Druck verspüre, da er seit drei Spielen keinen Skorerpunkt mehr erzielt habe. Irritiert durch die Frage, bittet der 18-jährige Jungstar zunächst darum, diese noch einmal zu wiederholen, um sicherzugehen, dass er alles richtig verstanden hat. Und bekommt anschliessend nochmals dasselbe zu hören. «Nächste Frage bitte», sagt Bedard und lächelt das Ganze mit einer gewissen Bestimmtheit weg.
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Ein Dutzend Journalisten hängt ihm an den Lippen und strecken ihm ihre Aufnahmegeräte entgegen. Die Antworten des kanadischen Wunderkindes wirken einstudiert, die Sätze haben den gleichen Fluss wie seine Aktionen auf dem Eis. «Es macht Spass, Teil dieses Teams zu sein», sagt Bedard. «Wir brauchen hier niemanden zu fürchten. Ich geniesse es, mit diesem Team Eishockey zu spielen.»
Nun das Duell gegen Tschechien
Nach dem weiteren Verlauf des Turniers befragt, erwartet Kanadas Edeljuwel am Dienstag ein «grosses Spiel» gegen Gastgeber Tschechien. Es wird ein Match sein, in dem es darum geht, sich den ersten Platz in der Gruppe zu sichern – und den so souveränen Schweden in einem potenziellen Halbfinal aus dem Weg zu gehen. «Aber vorher werden wir die Zeit nutzen, um uns von den Spielen vom Wochenende zu erholen und ein wenig auszuruhen. Zusammen mit unseren Familien, die ebenfalls in Prag sind», so Bedard.
Denn am Sonntagabend hatte Kanada keine leichte Aufgabe gegen die Schweiz. Ein Kampf, der die Nordamerikaner zweifellos Energie kostete. «Eishockey ist ein Kontaktsport, und ich denke, dass die Gegner härter zur Sache gehen und noch physischer werden, wenn sie gegen Kanada spielen», erläutert Bedard. «Genau das haben wir gegen die Schweiz erlebt. Es war ein sehr gutes Spiel gegen ein sehr gutes Team.»
«Kurashev ist ein guter Freund»
Auf dem Eis begegnete er Philipp Kurashev (24), seinem Teamkollegen bei den Chicago Blackhawks, nur selten. «Wir hatten das eine oder andere Duell, aber mehr nicht. Ich werde versuchen, ein wenig Zeit mit ihm zu verbringen. Bei Chicago gehört er zu meinen besten Freunden im Team, und ich freue mich, dass ich die Chance habe, ihm hier über den Weg zu laufen.»
Zwei Minuten nach der ersten Frage, die an ihren Absender zurückgeschickt wurde, wird Connor Bedard bereits von Kanadas Medienchef aus dem Getümmel herausgeholt. Der aussergewöhnliche Jungstar und zukünftige NHL-Superstar steht zwar wie jeder andere Spieler professionell hin und gibt Auskunft – aber seine medialen Auftritte sollen sich noch in Grenzen halten.