Kurashev über Wunderbub Bedard
«Was er mit 18 Jahren für einen Druck hat, ist extrem»

Das kanadische Supertalent Connor Bedard hat die NHL aufgemischt. Nati-Stürmer Philipp Kurashev (24) hat in Chicago hautnah erlebt, wie gross der Hype um den Kanadier ist. Heute treffen die beiden Kumpel an der WM aufeinander.
Publiziert: 19.05.2024 um 17:14 Uhr
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Aktualisiert: 20.05.2024 um 16:18 Uhr
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Der erst 18-jährige Connor Bedard schiesst an der WM Tor um Tor.
Foto: Getty Images
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Auch in Prag sind alle Augen auf Connor Bedard gerichtet. Und der 18-jährige Kanadier lässt sich auch hier nicht davon beeindrucken und zeigt sofort seine Klasse, schiesst Tor um Tor. Schliesslich ist er sich seit frühester Jugend gewöhnt, dass man Grosses von ihm erwartet. Er gilt als das erste Generationentalent seit Edmontons Connor McDavid und wurde im letzten Sommer als Nummer 1 im Draft gewählt.

In der NHL buchte er für die Chicago Blackhawks auf Anhieb 22 Tore und 61 Punkte, obwohl er wegen eines Kieferbruchs nur 68 Spiele bestreiten konnte. Dabei harmonierte er bestens mit dem Davoser Philipp Kurashev (24), auf den er heute Abend an der WM treffen wird. «Er macht Dinge, die man eigentlich nicht erwartet. Das macht ihn so speziell. Manchmal hast du das Gefühl, dass er dich gar nicht sehen kann. Aber irgendwie schafft er es trotzdem, dich anzuspielen oder macht irgendeinen coolen Move. Er ist dermassen kreativ.»

Heute treffen die beiden an der WM aufeinander. Nati-Coach Patrick Fischer habe ihn bisher nicht um Tipps gebeten, wie man Bedard stoppen könne. 

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Kurashev versteht sich auch abseits des Eises gut mit seinem Linienpartner. «Wir sind sicher gute Kollegen. Wir gehen jeweils zusammen essen. Er ist ein cooler Typ. Ich habe ihn hier im Stadion getroffen, und da haben wir kurz über das Spiel gesprochen», sagt Kurashev. «Es ist cool, gegen einen Teamkollegen zu spielen.» Haben die beiden eine Privat-Wette abgeschlossen? Kurashev verneint.

«Ab und zu tut er mir fast ein bisschen leid»

Bei den Blackhawks mussten die beiden Stürmer mit vielen Niederlagen umgehen. «Das war sicher eine enttäuschende Saison. Man will nie so viele Spiele verlieren. Hoffentlich können wir nächstes Jahr einen Schritt nach vorne machen.» Auch, dass er persönlich mit 54 Punkten und 18 Toren seine produktivste Saison hatte, konnte den Frust bei Kurashev nicht mindern. «Eishockey ist ein Teamsport. Da schaut man nicht auf persönliche Dinge. Wenn es dem Team nicht gut läuft, macht es keinen Spass.»

Bedard war der Lichtblick in Chicago und löste einen riesigen Hype aus. «Es hat sicher geholfen, dass er dazugekommen ist. Auch für die Fans, nachdem Patrick Kane und Jonathan Toews weg sind», erzählt Kurashev. «Was er mit 18 Jahren für einen Druck hat, ist extrem. Und wie er das handelt: Wirklich, chapeau! Jeden Tag hat er etwas. Alle wollen etwas von ihm. Das ist unglaublich. Ab und zu tut er mir fast ein bisschen leid.» 

Und was hält Bedard vom Schweizer? «Er ist wirklich smart, sieht das Spiel so gut. Stets sieht er, wo die Leute stehen. Das ist beeindruckend. Es macht viel Spass, mit ihm zu spielen», sagte er vor einigen Monaten. 

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