Wer bei den Spielen der U20-WM ganz genau hinschaut, kann ihn sehen: Nathan Eidse, den Kameramann, der aufs Eis geht, um die Spieler aus der Nähe und aus einer anderen Perspektive zu zeigen.
Der Kanadier, der für den produzierenden TV-Sender TSN arbeitet, ist ganz in Weiss gekleidet, trägt weissen Helm und weisse Schlittschuhe. Seinen Tarnanzug komplettiert nun auch die Kamera, die weiss verpackt ist. Die Idee für die verpackte Kamera lieferte kein Geringerer als der wohl beste Eishockey-Spieler, den man bisher gesehen hat: Wayne «The Great One» Gretzky (61), der ebenfalls für TSN tätig ist.
«Ich habe den besten Platz im Haus», sagte Eidse der «Canadian Press». Während des Spiels sitzt er auf der Strafbank und springt dann bei Toren, TV-Timeouts oder nach der Sirene aufs Eis, um die Emotionen aus nächster Nähe einzufangen.
«Am Anfang war es sonderbar»
So war er auch schnell zur Stelle, nachdem der kanadische Wunderknabe Connor Bedard (17) die Ahornblätter gegen die Slowakei in der Overtime mit einem Sololauf in den Halbfinal schoss.
Bereits beim Warm-up vor dem Spiel steht der ehemalige Goalie auf dem Eis, um erste Bilder einzufangen und den Spielern Gelegenheit zu geben, sich an ihn zu gewöhnen. «Am Anfang war es sonderbar», sagte der österreichische Stürmer Vinzenz Rohrer, der in der Organisation der ZSC Lions gross wurde, gegenüber der «Canadian Press».
Obwohl er sich alle Mühe gibt, nicht aufzufallen, hat der getarnte Kameramann schon seine eigenen Fans. Im letzten Gruppenspiel der Kanadier sassen drei in Weiss gekleidete Zuschauer auf der Tribüne und applaudierten jedes Mal, wenn Eidse das Eis betrat.