Es ist wie ein Blick in die Kristallkugel, Connor Bedard (17) bei der U20-WM in Kanada zuzuschauen. Für viele Experten stellt er die Zukunft des Eishockeys dar. Sein Name wird in einer Reihe mit den Superstars Crosby und McDavid genannt.
Im Sommer beim nächsten Draft, wenn die NHL-Klubs die besten Junioren unter sich aufteilen, dürfte sein Name zuerst aufgerufen werden, obwohl mit Matwei Mitschkow (Russ), Adam Fantilli (Ka) oder Leo Carlsson (Sd) weitere höchst talentierte Stürmer zu haben sind.
Noch nicht klar ist, wer den Jackpot knackt. Die Draft-Reihenfolge wird in einer Lotterie unter jenen Klubs ermittelt, die die Playoffs verpassen. Wobei das am schlechtesten klassierte Team die beste Quote hat. So freuen sich die Fans in Chicago, Anaheim oder Columbus über Pleiten, in der Hoffnung, Bedard zu bekommen.
90 Tore in 105 Spielen
Die Tormaschine gilt seit Jahren als Versprechen. So gewährte man ihm auch einen Ausnahme-Status, damit er als 15-Jähriger in der Juniorenliga WHL bei Regina spielen konnte, wo er bisher in 105 Spielen 90 Tore und 192 Punkte buchte.
«Seit er drei Jahre alt war, hatte Connor stets einen Ball und einen Hockeystock», erzählte sein Vater Tom der «Regina Leader-Post». «Er dribbelte durch die Wohnküche und ruinierte den Boden.» Später wollte der Wunderknabe aus Vancouver nichts von einem Trip ins Disneyland wissen, sondern lieber daheim Hockey spielen. Täglich feilte er stundenlang an der Technik und am Schuss.
Was er gelernt hat, muss er nun an der Heim-WM zeigen. Unter Hochdruck. Die Kanadier haben ihr Startspiel trotz Bedard-Tor 2:5 gegen Tschechien verloren. Alles andere als sein zweites U20-Gold würde Bedard als Versagen ausgelegt.