Was geht nur in den Köpfen von Spielern wie Krystof Hrabik (22) und Jacob Panetta (25) vor? Beide haben bei Scharmützeln auf dem Eis rassistische Gesten gemacht.
Hrabik wurde von der AHL für 30 Spiele gesperrt, weil er beim Spiel der San Jose Barracudas seinen schwarzen Tucson-Gegenspieler Boko Imama (25) rassistisch beleidigt hatte. Der Tscheche soll einen Affen imitiert haben.
Des gleichen Vergehens soll sich auch Jacob Penetta gegenüber Jordan Subban (26) schuldig gemacht haben. Die drittklassige East Coast Hockey League (ECHL) hat den Kanadier darauf auf unbestimmte Zeit gesperrt. Die Jacksonville Icemen haben den Verteidiger gefeuert.
Rassismus im Sport
«Man nennt die East Coast League nicht den Dschungel, weil mein Bruder und die anderen schwarzen Spieler die Affen sind!», schreibt Jordans Bruder P.K., Star-Verteidiger der New Jersey Devils, auf Twitter. «Hey, Jacob Panetta, nicht nur die Hockey-Welt kennt jetzt dein wahres Gesicht.»
Panetta spricht von Bodybuilder-Geste
Die verurteilten Spieler haben sich inzwischen entschuldigt. Panetta betont aber, er habe Subban nachgerufen, er sei nur stark, wenn ein Linienrichter zwischen ihnen stehe. «Dazu habe ich eine Bodybuilder-Geste gemacht. In der Vergangenheit habe ich diese Geste schon mehrfach zu Spielern gemacht. Sie hat nichts mit der Rasse zu tun. Doch ich sehe jetzt, dass Jordan und andere, diese Geste als rassistisch empfunden haben», sagt er mit blauem Auge in einer Video-Botschaft und kämpft dabei mit den Tränen.
Subban nahm die Szene anders wahr: «Panetta war zu feige, um sich mit mir zu prügeln, und sobald ich mich abdrehte, begann er Affen-Gesten zu machen. Deshalb habe ich ihm mehrfach ins Gesicht geschlagen.»
Und Imama schreibt: «Genug ist genug! Ich muss mich mit solchen Situationen schon mein ganzes Leben herumschlagen. Es passiert wieder und wieder. Es ist frustrierend und entmutigend, dass es 2022 immer noch so ist!»
Die Vorfälle, die nur die Spitze des Eisbergs sein dürften, haben die Rassismus-Debatte im Eishockey neu angekurbelt. P.K. Subban sagt: «Ich möchte, dass die Leute den Fokus darauf legen, wie wir das ändern können, so dass der nächste Junge, der wie P.K. oder Jordan Subban aussieht, das nicht mehr durchmachen muss.»