Nach dem Fall um Lausannes Mory Diaw
Das sind die grössten Rassismus-Skandale im Schweizer Fussball

Rassismus in Fussballstadien ist seit Jahren ein grosses Problem – auch in der Schweiz. Die jüngsten Beschimpfungen in Richtung von Mory Diaw sind leider kein Einzelfall.
Publiziert: 08.12.2021 um 18:29 Uhr
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Mory Diaw erhält nach dem Spiel in Basel auf Social Media eine rassistische Nachricht – und veröffentlicht diese daraufhin.
Foto: Getty Images
Fussballredaktion

Der Rassismus-Eklat nach dem Spiel Basel – Lausanne (1:1) vom Sonntag, als Lausanne-Goalie Mory Diaw auf Social Media als Affe bezeichnet wurde, reiht sich in eine lange Reihe von Vorfällen in der Schweiz ein. Eine Rückblende.

2015 treiben Fans des FC Luzern einen Mann vor sich her, der als Jude verkleidet ist. Die Staatsanwalt untersucht den Vorfall zwar, leitet letztlich aber kein Strafverfahren ein.

Ebenfalls 2015 sorgen FCSG-Anhänger für einen Skandal – mit einem Transparent, worauf «Fussball macht frei» steht. Eine Anlehnung an den Spruch «Arbeit macht frei», den die Nazis über den Toren von mehreren Konzentrationslagern angebracht hatten.

2018 erhält Ex-Nati-Star Gelson Fernandes nach einem Frankfurt-Spiel auf Social Media wüste Schimpf-Nachrichten. Er sei «ein Sohn einer Affen-Schlampe» und «nicht wirklich ein Schweizer». Gelson bleibt stark, sagt zu Blick: «Ich zeige es solchen Menschen auf dem Feld.»

Im Juni 2020 wird FCZ-Stürmer Aiyegun Tosin beim Spiel St. Gallen – Zürich (0:4) als «Scheiss Mohrenkopf» beschimpft. Der FCSG wird mit 5000 Franken gebüsst. Gefunden wird der Übeltäter aber nicht.

Im Frühling 2021 wird FCB-Flügel Aldo Kalulu Opfer einer rassistischen Äusserung. «Ich glaube, Kalulu war mal ein Bananenpflücker», ist während des Spiels Basel – Vaduz (1:2) live im TV zu hören. Es ist ein TV-Techniker, der im Auftrag der SRG am Spiel war. Diese wiederum zeigt null Toleranz, beendet das Auftragsverhältnis mit dem externen Unternehmen per sofort.

Im Anschluss an das Spiel St. Gallen – Sion (1:1) am 21. August 2021 sagt Sion-Goalie Timothy Fayulu, er sei von den Rängen rassistisch beleidigt und als «monkey» (Affe) bezeichnet worden. Wenigstens ein Täter wird gefunden – 950 Franken muss er als Strafe hinblättern.

Wil-Präsident Maurice Weber kommt ein diskriminierender Zwischenruf beim Spiel Xamax – Wil (2:2) am 7. Mai teuer zu stehen. Im September wird von «Nau.ch» enthüllt, dass er das Wort «N…» benutzt haben soll. Weber entschuldigt sich und tritt aus dem Liga-Komitee zurück. 3000 Franken Busse gibts obendrauf.

«Rassismus hat in unserer Gesellschaft nichts verloren»

Wie umgehen mit solch verwerflichen Entgleisungen? Dani Wyler, der Ex-Wil-Medienchef, bringt es in einem Facebook-Post im Nachgang zum Fall Diaw auf den Punkt. Er schreibt: «Rassismus und Diskriminierung haben in unserer Gesellschaft nichts verloren. Zuerst diskriminieren und dann sagen: Ich bin doch kein Rassist - das passt nicht zusammen.» Es brauche mehr Aufklärung, zudem müsse das Thema immer wieder Präsenz in der Öffentlichkeit haben: «Wir alle müssen uns wehren gegen dieses Gift.»

Auch Wyler zog Konsequenzen. Über den Rassismus-Skandal beim FC Wil war er lange nicht informiert – mit ein Grund, weshalb er kurz darauf seinen Rücktritt gab.

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FC Basel
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FC Lugano
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Servette FC
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FC Luzern
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FC St. Gallen
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FC Lausanne-Sport
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BSC Young Boys
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