Zug-Trainer ging volles Risiko und verlor
EVZ-Coach Tangnes nahm die «falsche» Challenge

Der Puck hatte 20 Sekunden vor dem Ausgleich der Lions das Netz oberhalb des Plexiglases berührt. Doch EVZ-Trainer Dan Tangnes nahm seine folgenschwere Coaches Challenge nicht etwa deswegen, sondern wegen Goalie-Behinderung.
Publiziert: 19.04.2022 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 19.04.2022 um 14:19 Uhr
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Die ZSC-Stürmer Chris Baltisberger (links) und Denis Hollenstein feiern den 3:2-Sieg im ersten Finalspiel.
Foto: freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Nach dem Ablenker von Chris Baltisberger zum 2:2 für die ZSC Lions nur 89 Sekunden vor Schluss macht EVZ-Goalie Leonardo Genoni einige Gesten mit dem Stock. Etwas hatte ihn gestört. Sein Trainer Dan Tangnes nimmt die Coaches Challenge und lässt die Szene von den Refs überprüfen – aber nicht den eigentlichen Aufreger!

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Denn: 20 Sekunden vor dem Ausgleichstreffer soll der Puck das Netz oberhalb des Plexiglases berührt haben. Dessen sind sich die Zuger Spieler sicher. Auch deswegen könnte eine Challenge genommen werden. Doch Tangnes zweifelt daran, ob die TV-Bilder, die den Schiedsrichtern zur Verfügung stehen, Aufschluss darüber geben können. Deshalb nimmt der Norweger die Challenge wegen Goaliebehinderung, schliesslich steht Baltisberger ganz nah am Torraum und es gibt eine leichte Berührung zwischen ihm und Genoni. «Es war eine 50:50-Chance. Am Ende ist es klar meine Entscheidung, dazu stehe ich», so Tangnes.

Der Rest der Story ist bekannt: Die Refs sehen kein Vergehen des Zürchers, geben den Treffer, was bedeutet, dass die Zuger für die erfolglose Challenge die fatale 2- Minuten-Strafe kassieren. EVZ-Stürmer Dario Simion hat in dieser Unterzahl zwar noch den Siegtreffer auf dem Stock. Doch zwei Sekunden vor Ende netzt Justin Azevedo im Powerplay zum Break für die Lions ein.

EVZ-Trainer Tangnes hadert jedoch keineswegs damit, dass sein Team das Spiel 89 Sekunden vor Schluss noch aus der Hand gegeben oder er sich mit seiner Challenge verzockt hat. «Wir hatten in dieser Saison schon viel Erfolg mit der Challenge.» Ihn stört vielmehr etwas anderes. «Die Infrastruktur. Deswegen ist diese Challenge-Regel immer eine Grauzone.»

Dem Norweger ist schon länger ein Dorn im Auge, dass in der National League die Spielstätten nicht entsprechend mit TV-Kameras ausgestattet sind, so dass umstrittene Szenen aus genügend (guten) Kamerawinkeln betrachtet werden können. Vom fehlenden «Situation Room» fängt er gar nicht erst an.

Weil sich das nicht so schnell ändern wird und der Final am Mittwoch schon weitergeht, betont Tangnes, dass sein Team gelernt habe, mit solchen Tiefs umzugehen. «Dabei ist es egal, dass wir das Spiel erst in der Schlussminute verloren haben.» Denn nicht alles sei schlecht gewesen – was sich auf Simions Top-Chance bezieht. «Wir haben einen knallharten Final erwartet, jetzt hat er schon hart begonnen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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