Nach dem Ablenker von Chris Baltisberger zum 2:2 für die ZSC Lions nur 89 Sekunden vor Schluss macht EVZ-Goalie Leonardo Genoni einige Gesten mit dem Stock. Etwas hatte ihn gestört. Sein Trainer Dan Tangnes nimmt die Coaches Challenge und lässt die Szene von den Refs überprüfen – aber nicht den eigentlichen Aufreger!
Denn: 20 Sekunden vor dem Ausgleichstreffer soll der Puck das Netz oberhalb des Plexiglases berührt haben. Dessen sind sich die Zuger Spieler sicher. Auch deswegen könnte eine Challenge genommen werden. Doch Tangnes zweifelt daran, ob die TV-Bilder, die den Schiedsrichtern zur Verfügung stehen, Aufschluss darüber geben können. Deshalb nimmt der Norweger die Challenge wegen Goaliebehinderung, schliesslich steht Baltisberger ganz nah am Torraum und es gibt eine leichte Berührung zwischen ihm und Genoni. «Es war eine 50:50-Chance. Am Ende ist es klar meine Entscheidung, dazu stehe ich», so Tangnes.
Der Rest der Story ist bekannt: Die Refs sehen kein Vergehen des Zürchers, geben den Treffer, was bedeutet, dass die Zuger für die erfolglose Challenge die fatale 2- Minuten-Strafe kassieren. EVZ-Stürmer Dario Simion hat in dieser Unterzahl zwar noch den Siegtreffer auf dem Stock. Doch zwei Sekunden vor Ende netzt Justin Azevedo im Powerplay zum Break für die Lions ein.
EVZ-Trainer Tangnes hadert jedoch keineswegs damit, dass sein Team das Spiel 89 Sekunden vor Schluss noch aus der Hand gegeben oder er sich mit seiner Challenge verzockt hat. «Wir hatten in dieser Saison schon viel Erfolg mit der Challenge.» Ihn stört vielmehr etwas anderes. «Die Infrastruktur. Deswegen ist diese Challenge-Regel immer eine Grauzone.»
Dem Norweger ist schon länger ein Dorn im Auge, dass in der National League die Spielstätten nicht entsprechend mit TV-Kameras ausgestattet sind, so dass umstrittene Szenen aus genügend (guten) Kamerawinkeln betrachtet werden können. Vom fehlenden «Situation Room» fängt er gar nicht erst an.
Weil sich das nicht so schnell ändern wird und der Final am Mittwoch schon weitergeht, betont Tangnes, dass sein Team gelernt habe, mit solchen Tiefs umzugehen. «Dabei ist es egal, dass wir das Spiel erst in der Schlussminute verloren haben.» Denn nicht alles sei schlecht gewesen – was sich auf Simions Top-Chance bezieht. «Wir haben einen knallharten Final erwartet, jetzt hat er schon hart begonnen.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |