Zürcher peilen den Meister-Durchmarsch an
Wer soll diesen ZSC stoppen?

Sieben auf einen Streich! Die ZSC Lions walzen gnadenlos durch die Playoffs und sind immer noch ungeschlagen. Ohne Niederlage wurden nur zwei Teams Meister – in den Urzeiten der Playoffs.
Publiziert: 08.04.2024 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 08.04.2024 um 20:56 Uhr
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Sind die Zürcher Lions unbesiegbar?
Foto: keystone-sda.ch
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Sieben Spiele, sieben Siege und nur zehn Gegentore. Die ZSC Lions beeindrucken. Auch die Konkurrenz. Nach Biel findet auch der EV Zug kein Mittel, sie zu stoppen. So fehlt den Zürchern noch ein Sieg, um in den Final einzuziehen. Dazu haben sie vier Matchpucks.

Dass die Mannschaft von Marc Crawford die Bodenhaftung verlieren könnte, scheint unwahrscheinlich. Zu frisch ist die schmerzhafte Erfahrung aus dem Final 2022, als man nach einer 3:0-Führung gegen Zug den Titel noch aus der Hand gab.

«Sie hatten die ganze Saison keine Probleme und konnten so Ausstrahlung und Selbstvertrauen aufbauen», sagt EVZ-Trainer Dan Tangnes und fordert: «Wir müssen ihnen schwierigere Fragen stellen.» Seine Mannschaft dürfe es den Zürchern nicht zu einfach machen.

Andrighetto und Malgin mannschaftsdienlich

Bisher haben die Lions auf alle Fragen eine Antwort. Die Viertelfinal-Serie gegen Biel, als man bei den beiden Heimspielen Niederlagen mit einem Schlussspurt noch abwenden konnte, hat dem Quali-Sieger zusätzlich Schub gegeben.

Eigentor von Stadler bringt Zug in Rücklage
6:30
ZSC Lions – EV Zug 5:2:Eigentor von Stadler bringt Zug in Rücklage

Im Vergleich zu 2022, als man die Viertelfinal-Serie gegen Biel nur dank Goalie Jakub Kovar überstand und auch im Halbfinal gegen Fribourg und dann gegen Zug trotz neun Siegen in Serie nie unwiderstehlich wirkte, ist das Team gefestigt. Goalie Simon Hrubec (Abwehrquote 94,85 Prozent) ist kaum zu bezwingen. Die Defensive mit den ehemaligen NHL-Verteidigern Yannick Weber und Dean Kukan, dem Finnen Mikko Lehtonen, Captain Patrick Geering, dem bissigen Dario Trutmann und Nati-Verteidiger Christian Marti ist sattelfest. Dazu tragen auch die Stürmer viel bei. So mannschaftsdienlich und uneigennützig hat man die Stars Sven Andrighetto und Denis Malgin wohl noch nie gesehen.

In der Offensive ist das Team nicht mehr nur von der Paradelinie um Malgin und Andrighetto abhängig. Da sorgt das Ausländer-Quartett mit Derek Grant, Rudolfs Balcers, Mikko Lammikko und Jesper Frödén für viel Entlastung. Und das variable Powerplay (Erfolgsquote 33,3 Prozent) bestraft Diszplinlosigkeiten des Gegners bisher konsequent.

Lugano wurde zweimal unbesiegt Meister

Und man hat den Eindruck, dass die Zürcher den Gegner noch mehr unter Druck setzen könnten, wenn es denn sein müsste. «Wir haben noch viel Luft nach oben», sagte Geering schon nach der Biel-Serie. Eine Denkweise, die das Team verinnerlicht hat.

Die besten Bilanzen der Playoff-Geschichte
  • Lugano 86/87 6:0 Siege
  • Lugano 85/86 4:0
  • Kloten 92/93 10:1
  • Bern 90/91 9:1
  • Kloten 95/96 9:1
  • Lugano 89/90 8:1
  • Lugano 87/88 6:1
  • Davos 10/11 12:2
  • Bern 15/16 12:2
  • Bern 91/92 9:2
  • Lugano 86/87 6:0 Siege
  • Lugano 85/86 4:0
  • Kloten 92/93 10:1
  • Bern 90/91 9:1
  • Kloten 95/96 9:1
  • Lugano 89/90 8:1
  • Lugano 87/88 6:1
  • Davos 10/11 12:2
  • Bern 15/16 12:2
  • Bern 91/92 9:2

So fragt man sich: Wer soll diese Lions stoppen? Ohne Niederlage kamen bisher erst zwei Mannschaften durch die Playoffs. Das war in den beiden ersten Ausgaben: 1986 gewann das «Grande Lugano» Halbfinal und Final mit 2:0-Siegen und im Jahr darauf zweimal mit 3:0.

Später, als man für den Gewinn des Meistertitels drei Best-of-7-Serien gewinnen musste, kam nur der HC Davos den perfekten Playoffs nahe. Erst im vierten Finalspiel konnte Kloten die Erfolgsserie der Mannschaft von Arno Del Curto stoppen und den HCD-Triumph noch etwas herausschieben.

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Die längsten Erfolgsserien in einer Playoff-Saison: 11 Siege: An den perfekten Playoffs schrammt der HC Davos beim Titelgewinn 2011 vorbei. Erst im vierten Finalspiel kann Kloten die Erfolgsserie der Mannschaft von Arno Del Curto stoppen.
Foto: Blicksport

In Zug – und wohl auch in Fribourg und Lausanne – hofft man, dass die erste Niederlage die Lions aus der Spur werfen könnte. 2012 marschierten sie unter Bob Hartley mit zwei 4:0-Siegen gegen Davos und Zug durch und holten den Titel im epischen Final gegen Bern erst nach einem 1:3-Rückstand. Und vor zwei Jahren wurden sie nach neun Siegen in Serie beim grössten Comeback der Schweizer Hockey-Geschichte kalt erwischt. Wie sagte doch Tangnes? «Das Momentum kann in jeder Serie schnell drehen.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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