Kessler muss nach Scherwey-Ellenbogenschlag in die Kabine
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Berner trifft ihn am Kopf:Kessler muss nach Scherwey-Ellenbogenschlag in die Kabine

Zu Recht oder nicht?
Scherwey-Sperre nach Ellbogencheck gibt zu reden

Verwirrspiel um die Regelauslegung, Sektion 45: Schieds- und andere Richter sind sich uneins. In den hinteren Regionen der Tabelle verschafft sich Davos etwas Luft.
Publiziert: 11.12.2023 um 10:12 Uhr
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Was war da? Scherwey hat Kessler mit dem Ellbogen am Kopf erwischt.
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Ellbogen zum Kopf – oder Kopf zum Ellbogen?

In Strafsachen «Ellbogencheck» (Regel 45) tut sich die Liga gerade etwas schwer. Selbst die Schiedsrichter dürften sich fragen, was auf der Ebene der Player Safety Officer (PSO) und Einzelrichter erkannt wird, was sie nicht sehen. Tristan Scherwey vom SC Bern wurde für ein Spiel gesperrt, nachdem er am Freitag in Biel von Tino Kessler gecheckt worden war, diesen Check allerdings erwidert hatte und Kessler dabei in seinen Ellbogen knallte. «Fährt einer mit seinem Auto in einen Brückenpfeiler, bestraft man wohl nicht den Brückenpfeiler», schreibt ein erboster User per E-Mail. Nun gut. Scherwey wurde auf dem Eis mit fünf Minuten (ohne Spieldauer) bestraft, schliesslich aber vom Einzelrichter für ein Spiel aus dem Verkehr gezogen. «Solches will man auf dem Eis nicht sehen», steht im Urteil. 

Vor Wochenfrist hatten PSO und Einzelrichter die Regel 45 noch anders interpretiert: In der Partie Kloten gegen Ajoie peilt der Jurassier Frossard gut sichtbar den Kopf des Kloten-Verteidigers Leandro Profico an und landet mit seinem Ellbogen einen Volltreffer, eine Sperre gibt es für diese eindeutige Aktion dann allerdings nicht. Kommt da noch einer mit?

Hier bekommt Klotens Profico den Ellbogen gegen den Kopf
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Harter Check von Frossard:Hier bekommt Klotens Profico den Ellbogen gegen den Kopf

Wasser-Sturm statt Sturm im Wasserglas

In Biel sieht man langsam das Licht am Ende des Tunnels: Mit Erfolgen im Nachsitzen (gegen Bern und in Freiburg) nähert sich das Team des angezählten Petri Matikainen in kleinen Schritten den Plätzen, die nach 52 Runden etwas mit den Playoffs zu tun haben. Nach dem Ärger um das Interview mit Antti Törmänen verzieht sich der Pulverdampf langsam. Dazu erlaubt die lange erdauerte Rückkehr des Österreichers Fabio Hofer die Wiedereinführung des «H20»-Angriffs mit Haas und Olofsson. 

Trio Grande: Der Wasser-Sturm mit Haas, Hofer und Olofsson.
Foto: keystone-sda.ch

Und die Rückkehr des Wasser-Sturms löscht gleich ein paar Brände: Die attraktive Spielweise fördert endlich auch Zählbares zutage. Die Partie in Freiburg (am Samstag) war übrigens ein Spektakel von höchstem Unterhaltungswert, viel Zeit wurde da nicht in der neutralen Zone vertrödelt. Eine Belastung für das Nervenkostüm der Trainer? Bestimmt. Aber auch Eishockey, das die Zuschauer von den Sitzen reisst. 

Rajala entscheidet Partie mit Overtime-Show
4:27
Fribourg – EHC Biel 3:4 n.V.Rajala entscheidet Partie mit Overtime-Show

Team der Woche

Die ZSC Lions. Wie bereits letzte Woche räumen die Zürcher alles ab, was sich ihnen in den Weg stellt. Nach dem 3:1 in Lugano müssen sich die Zürcher gegen Ajoie zwar in Geduld üben, lassen sich von den Jurassiern, die immer noch in jedem Spiel Aussenseiter sein dürfen, aber keine Punkte stehlen. Frödéns Treffer zum 2:1 fällt zwölf Sekunden vor der Sirene. 

Geduld bringt Rosen: Fröden trifft zum 2:1 gegen Ajoie.
Foto: keystone-sda.ch

HCD rehabilitiert sich zu Hause für den Auftritt in Kloten

Was war denn das? Am Samstag leistet sich der Rekordmeister in Kloten (1:4) einen Auftritt, der prinzipielle Fragen aufwirft. Da fehlt es nicht nur an der taktischen Disziplin, sondern auch an Opferbereitschaft und Esprit. Dinge, die bei Profis eigentlich zum Standardrepertoire gehören.

Wenigstens gelingt bereits am Tag danach eine Korrektur, gegen die SCL Tigers tun sich die Bündner nur noch beim Toreschiessen schwer. Eine Niederlage hätte im Landwassertal wohl zu atmosphärischen Störungen während der Nati-Pause geführt. 

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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