Calvin und Carr – Luganos Überfallkommando
Die Heimpleite am Samstag gegen das schwer zu lesende Lausanne war zwar ein Dämpfer, aber vielleicht auch nur die Ausnahme der Regel. Und die heisst: Lugano ist wieder da. Das dynamische Duo (als die Welt noch in Ordnung war, hätte man die Bezeichnung Atom-Duo gewählt) Calvin Thürkauf und Daniel Carr glänzt nicht bloss mit Angriffslust und Raffinesse, da gesellt sich auch noch Effektivität dazu: Das Überfallkommando ist in der Skorerliste mit je 11 Toren und 11 Zuspielen gerade Branchenleader.
Der charismatische Thürkauf bewirbt sich zudem seit Saisonbeginn permanent um den Titel «Mitarbeiter der Woche». Spielweise: dynamisch, wenn nötig rustikal. Der aktuell beste Schweizer Skorer macht nicht nur den Bossen von Lugano Spass, sondern auch (fast) jedem Zuschauer, inklusive Nati-Coach Patrick Fischer. Andere Trainer sind da weitaus zurückhaltender: ZSC-Coach Marc Crawford war am Freitag gar nicht amüsiert, als Thürkauf humorlos zwei Zürcher Verteidiger zu Statisten degradierte und zum Ausgleich einschob.
Ambri garantiert: Spektakel
Ein Mitteldrittel mit 7 Toren am Dienstag in Fribourg – blöd nur, dass Ambri davon fünf Stück selbst kassierte. Trotzdem: Das musste man gesehen haben. Am Freitag landen Ceredas Männer in Zug einen gewaltigen Coup und gewinnen, auch weil Benjamin Conz einen seiner Tage einzieht und mehr hält, als er hätte halten müssen. Tatbestand: Hexerei. Und moderne Strassenräuberei? Vielleicht. Auf jeden Fall kann Ambri am Samstag eine solche gerade noch verhindern und kurz vor der Sirene den Ausgleich erzwingen. 1:0 führen die SCL Tigers bis 4,4 Sekunden vor Schluss, dann verliert Tigers-Center Sean Malone ein Bully vor dem eigenen Tor klar und deutlich gegen Michael Spacek. Es folgt: Bully-Goal, wie im Training geht das, Verteidiger Virtanen steht allein da und setzt den Abpraller unter die Latte. 0,2 Sekunden verbleiben auf der Uhr. Zufall? Dazu so viel: Vor zwei Wochen gelang Ambri schon mal eine solch spektakuläre, weil späte Wende: Spacek hatte damals gegen Zürich selbst getroffen, ein Ausgleich, vier Sekunden vor der Sirene. Der Wahnsinn hat also Methode.
HC Davos: Punktemeister der Woche
Mit sieben Zählern aus drei Partien schliesst der Rekordmeister aus dem Landwassertal die Woche von allen 14 Teams am erfolgreichsten ab. Skeptiker geben allerdings zu bedenken, dass die Ausbeute gegen Teams wie die Tigers, Biel und die Lakers erfolgt ist und deshalb keine Hinweise für die tatsächliche Spielstärke der Mannschaft liefert. Ist das tatsächlich so? Ein Blick auf das Resultatbulletin zeigt: In dieser Liga kann jeder jeden schlagen (Verdacht: Phrasendrescherei), selbst Ajoie ist widerspenstig und nimmermüde, wenn einiges zusammenkommt, können die auch mal – zum Beispiel – glatt Davos schlagen. Was zur Freude von Ajoie-Coach Christian Wohlwend in dieser Saison bereits zwei Mal vorgekommen ist (2:1, 2:1).
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 19 | 19 | 40 | |
2 | HC Davos | 21 | 21 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 21 | 8 | 40 | |
4 | SC Bern | 22 | 15 | 36 | |
5 | EHC Kloten | 21 | 2 | 33 | |
6 | EV Zug | 21 | 14 | 33 | |
7 | EHC Biel | 21 | 0 | 32 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 21 | -4 | 31 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | -9 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 19 | -3 | 25 | |
11 | HC Lugano | 19 | -13 | 25 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 19 | -12 | 24 | |
13 | Genève-Servette HC | 17 | -3 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 20 | -35 | 15 |