Dass die ZSC Lions ihre ersten neun Playoff-Spiele gewannen, hatte auch viel mit Goalie Simon Hrubec (32) zu tun. Bei Fehlern seiner Vorderleute war der Tscheche meist zur Stelle, um sie auszubügeln. Selbst blieb er fast makellos, wenn man von seinem im Nachhinein bedeutungslosen Fehlgriff im dritten Viertelfinal-Spiel gegen Biel absieht.
Vor allem auswärts war er eine Bank, kassierte in den vier Spielen in Biel und Zug gerade mal einen Gegentreffer. Doch in Lausanne wendete sich das Blatt. Die Waadtländer haben Hrubec vor eigenem Anhang zweimal die Bude vollgehauen. Während man ihm trotz einer mageren Abwehrquote von 80,95 Prozent am vergangenen Donnerstag keinen grossen Vorwurf machen konnte, sah er in Game 4 (Save-Percentage 86,2 Prozent) zweimal schlecht aus.
Beim 0:2, einem Direktschuss von Robin Kovacs aus spitzem Winkel, lässt er den Puck zwischen den Beinen durch. Da kann man ihm noch zugutehalten, dass er sich nach der hervorragenden Spielverlagerung von Jason Fuchs verschieben muss. Beim 1:3 durch Tim Bozon, als er sich von einem Schuss von der Grundlinie erwischen lässt, gibt es dann keine mildernden Umstände mehr. Aus dieser Position darf der Puck einfach nicht den Weg ins Tor finden.
«Er lässt mich nach einem schlechten Match auch in Ruhe»
Während Hrubec dem wenig professionellen Weg des siebenfachen Meistergoalies Leonardo Genoni folgt und während den Playoffs keine Interviews gibt, machen ihm seine Teamkollegen keine Vorwürfe. «Ich weiss nicht einmal, ob wir dieses Spiel seinetwegen verloren haben. Klar, er sieht bei den Gegentoren nicht so gut aus. Das kann es mal geben. Aber das können wir ihm nicht vorhalten. Er hat uns schon einige Spiele gerettet. Er weiss auch, dass er uns schon oft aus der Patsche geholfen hat», sagt Nati-Spieler Christian Marti (31).
Und Verteidiger-Kollege Yannick Weber (35) sagt: «Es wäre etwas gar einfach, zu sagen, dass es am Goalie gelegen hat. Natürlich erwarten wir sehr viel von ihm und er hat uns sehr viel gegeben schon die ganze Saison. Aber wir haben generell viele Geschenke verteilt. Es kann eigentlich auch nicht sein, dass er uns jedes Mal aus dem Loch kratzen muss.»
Weder Weber noch Marti halten es für notwendig, mit Hrubec zu sprechen, um ihn aufzubauen. «Dafür gibt es einen Goalie-Trainer. Da muss ich nicht auch noch kommen», sagt Marti. «Er lässt mich nach einem schlechten Match auch in Ruhe.»
«Er ist extrem stark. Er ist ein Fels»
Trainer Marc Crawford (63) stärkt seinem Keeper den Rücken. «Hruby spielte die ganze Saison wirklich gut für uns. Er ist einer der besten Goalies, die ich gesehen habe. Er ist mental stark und ein harter Arbeiter. Er wird einen Weg finden», sagt der Kanadier. «Hrubec ist das absolut Letzte, worüber ich mir Sorgen mache. Er ist ein derart grossartiger Profi.»
Er habe viele gute Torhüter gesehen in seiner Karriere. «Ich sehe die gleichen mentalen Fähigkeiten und Führungsqualitäten, wie bei anderen grossartigen Goalies», so Crawford. Inklusive Legende Patrick Roy (58), mit dem Crawford 1996 den Stanley Cup gewann? «Ich vergleiche ihn mit niemandem. Ich sage nur: Er ist extrem stark. Er ist ein Fels.»
Schon am Donnerstag muss Hrubec zeigen, dass er den schwarzen Abend von Lausanne wegstecken kann. Ansonsten könnte es für die Zürcher noch schwerer werden, den Titel zu holen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |