Am Montag hat der Einzelrichter der National League ein Verfahren gegen Christian Wohlwend eröffnet. Der 46-jährige Ajoie-Trainer war am Freitag bei der sechsten Niederlage in Serie durch despektierliche Gesten gegenüber Christian Dubé, dem Trainer und Sportchef von Leader Fribourg, aufgefallen.
Dass Wohlwend dabei die Kontrolle über sich verloren hatte und durch seine eineinhalbminütige Auftritt wenig Stil bewies, ist unstrittig. Auch wenn der impulsive Engadiner sich danach in Pausenplatz-Manier darauf berief, dass Dubé «genauso gebrüllt» habe, ehe er sich am Montagabend in seinem Statement des HC Ajoie zu einer Entschuldigung durchrang.
Aber ist das Grund genug, ein Verfahren gegen den ehemaligen U20-Nati-Coach zu eröffnen? Nein. Wohlwend ist schon genug gestraft. Das Video seines Ausbruchs wird noch während Jahren im Internet kursieren. Und sind wir ehrlich: Der Coach sieht darin gar nicht gut aus. Er macht sich lächerlich. Allerspätestens als er sich über die Kleidung und die Frisur Dubés lustig macht, ist es nur noch zum Fremdschämen.
Wohlwend war despektierlich, nicht diskriminierend
Doch einen Geschädigten ausser Wohlwend gibt es nicht. Im Gegensatz zum Vorfall vor eineinhalb Jahren, als der damalige HCD-Coach beim Playoff-Out gegen Zug drei Wasserflaschen in Richtung der Schiedsrichter geworfen hatte und eine Busse von 4400 Franken bezahlen musste.
Dubé wird keine schlaflosen Nächte haben, ebenso wenig die Dutt- oder Anzug-Träger. Der Ausbruch war weder rassistisch, homophob noch sonst diskriminierend. Die Linie, welche die Liga im letzten Februar gezogen hatte, als sie ZSC-Coach Marc Crawford für ein Spiel sperrte, als er den finnischen Schiedsrichter Mikko Kaukokari mit dem schwulenfeindlichen Schimpfwort «Cocksucker» (Schw***lutscher) betitelte, wurde hier nicht überschritten.
Wohlwends Entgleisung war nicht schlimmer als beispielsweise jene, als der damalige ZSC-Coach Rikard Grönborg vor zwei Jahren sein Lausanner Gegenüber John Fust anbrüllte und ihn gar zum Kampf aufforderte. Damals liess es die Liga mit einem Mail an die Adresse des Schweden bewenden.
Die grosszügige Linie war richtig. Man will ja, dass Emotionen im Spiel sind, solange niemand diskriminiert wird. Die Relationen müssen gewahrt werden.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 31 | 12 | 59 | |
2 | ZSC Lions | 28 | 31 | 58 | |
3 | HC Davos | 32 | 25 | 58 | |
4 | SC Bern | 31 | 18 | 55 | |
5 | EHC Kloten | 32 | -1 | 54 | |
6 | EV Zug | 30 | 20 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 30 | 4 | 44 | |
8 | EHC Biel | 30 | 2 | 42 | |
9 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 32 | -11 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 31 | -18 | 41 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 31 | -12 | 39 | |
12 | Genève-Servette HC | 28 | -3 | 36 | |
13 | HC Lugano | 30 | -23 | 36 | |
14 | HC Ajoie | 30 | -44 | 26 |