Wohlwend und seine Vorgänger
Trashtalk und die übelsten Ausraster im Schweizer Hockey

Spott und Hohn. Wutanfälle und bissige Provokationen. Christian Wohlwend ist nicht alleine. Wir blicken auf die heftigsten Wutausbrüche der vergangenen Jahre zurück.
Publiziert: 07.10.2023 um 11:25 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2023 um 12:54 Uhr
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Wohlwends Ausraster im Spiel gegen Fribourg ist nur einer von vielen im Hockey-Zirkus.
Foto: Jonathan Vallat/freshfocus
Eishockey-Redaktion

2023 | Wohlwends verhöhnt Dubé

Ajoie-Trainer Christian Wohlwend ärgert sich über sein Gegenüber Christian Dubé und kann sich nicht mehr beherrschen. Gestenreich zeigte er an, dass der Gottéron-Trainer am Rumheulen sei und machte sich dann auch noch über dessen Frisur und dessen Hang zu chicken Outfits lustig.

Ajoie-Coach Wohlwend rastet aus
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«Immer dieses Geheule»:Ajoie-Coach Wohlwend rastet aus

2023 | «Für 700'000 muss mehr kommen»

Im ersten Spiel der Viertelfinalserie zwischen Lugano und Servette versuchte Julian Walker den Genfer Star Tanner Richard zu provozieren. «Sie wollten dich nicht mehr!», rief er und spielte spöttisch auf dessen angeblichen Jahreslohn an: «Für 700'000 muss mehr kommen. Viel mehr!» Richard schickte ein paar Sprüche zurück – und wurde zur überragenden Figur in der Serie und holte später den Titel.

«Für 700'000 muss mehr kommen»
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Luganos Walker mit Ansage:«Für 700'000 muss mehr kommen»

2023 | Crawfords «Cocksucker»

Als sich Schiedsrichter Mikko Kaukokari weigerte, die verbleibende Spielzeit auf der Matchuhr zu überprüfen, leistete sich ZSC-Coach Marc Crawford bei der Heimniederlage gegen Biel eine homophobe Entgleisung. Er beschimpfte den Finnen lautstark als «Cocksucker» (zu Deutsch: «Schwanzlutscher»). Dafür wurde er von der Liga für ein Spiel gesperrt. Der Kanadier zeigte sich danach reumütig. «Ich habe kläglich versagt», sagte er. «Ich war gesellschaftlich verantwortungslos.»

ZSC-Coach Crawford platzt wegen Schiri der Kragen
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«Überprüf die Uhr»:ZSC-Coach Crawford platzt wegen Schiri der Kragen

2022 | Wohlwends dreifacher Flaschenwurf

Nicht eine, nicht zwei, gleich drei Flaschen warf der damalige Davos-Trainer Christian Wohlwend wutentbrannt aufs Eis. Zuvor erzielte der EV Zug im zweiten Halbfinal-Duell in Überzahl das entscheidende 2:1, 15 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit wohlgemerkt. HCD-Verteidiger Zgraggen sass auf der Strafbank. Gemäss Wohlwend zu Unrecht.

Wohlwend schmeisst mit Flaschen um sich
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HCD-Coach tobt:Wohlwend schmeisst mit Flaschen um sich

2021: «Fust ist peinlich»

Nach dem Spiel gegen Lausanne beschimpfte ZSC-Coach Rikard Grönborg sein Gegenüber John Fust und forderte ihn zum «Tête-à-tête» auf. Später gab der Schwede zu Protokoll: «Er hat sein Team nicht im Griff. Es ist peinlich. Und er ist auch peinlich. Er sollte nicht Coach sein! Es ist nicht nur dieses eine Spiel. Es ist eine Kultur da unten. Eine Schande.» Die Partie im Hallenstadion eskalierte im Mitteldrittel, als Lausanne-Captain Mark Barberio Lions-Topskorer Garrett Roe mit einem Crosscheck gegen den Kopf niederstreckte.

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Dieser Crosscheck bleibt unbestraft
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Gegen den Kopf von Roe:Dieser Crosscheck bleibt unbestraft

2021: ZSC- und Zug-Trainer fetzten sich

Noch einmal Grönborg. Der ZSC-Schwede legte sich nach dem Ende des zweiten Drittels mit Dan Tangnes an, dem norwegischen Übungsleiter des EVZ. Die zwei lieferten sich auf dem Weg in die Kabine auf Schwedisch ein verbales Scharmützel. Grönborg warf den Zugern vor, Schwalben zu fabrizieren.

ZSC-Grönborg und EVZ-Tangnes geben sich Saures
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Die Funken sprühen:ZSC-Grönborg und EVZ-Tangnes geben sich Saures

2019 | «Du bist ein Stück Scheisse»

Auf den Strafbänken in Davos vergassen Anton Rödin und Berns Trashtalk-König Thomas Rüfenacht, dass sie nicht alleine sind. Sie beschimpften und provozierten sich lauthals gegenseitig. «Fuck you! Du bist ein Stück Scheisse! Ich werde dich in Stücke schneiden, wenn du das noch einmal machst», brüllte der HCD-Schwede, nachdem ihm der Berner davor mit dem Stock zwischen die Beine geschlagen hatte.

HCD-Rödin gegen SCB-Rüfenacht
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Schlägerei und Trash-Talk:HCD-Rödin gegen SCB-Rüfenacht

2018 | Cervenka erzürnte Lapierre

Luganos Kanadier Maxim Lapierre liess in den Playoffs nach einer angeblichen Schwalbe des Fribourgers Roman Cervenka vor laufenden Kameras auf der Spielerbank Dampf ab: «Ich werde jetzt gleich ein Tor schiessen! Und dein Team geht wegen dir unter! Nur wegen dir! Das ist Karma. Du wirst es sehen!» Vom Tschechen war nur zu hören: «Halt die Klappe, du Fucker!»

Lugano-Lapierre beim Trashtalk.
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Lapierre beim Trash Talk:«Schau nur, ich werde ein Tor schiessen wegen dir»

2016 | Shedden und der «kleine» Leuenberger

Beim Playoff-Final zwischen Lugano und Bern ging es nach Schlägereien auf dem Eis auch auf den Bänken hoch her. Lapierre legte sich mit Tristan Scherwey und dem späteren Meister-Coach Lars Leuenberger an. Und auch Lugano-Coach Doug Shedden schaltete sich ein und deutete Leuenberger (1,72 m) mit Zeigefinger und Daumen an, wie klein er sei.

Shedden geht auf Leuenberger los!
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Trashtalk im Playoff-Final:Shedden geht auf Leuenberger los!

2015 | Kienzles Drohung

Lugano-Verteidiger Lorenz Kienzle nahm am Spengler Cup den Kanadier Chris DiDomenico verbal aufs Korn und drohte: «I'll fucking kill you!» (zu Deutsch: «Ich werde dich verdammt nochmal umbringen»). Dafür kassierte er eine Busse von 500 Franken.

Lugano-Kienzle: «I'll fucking kill you!»
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Ausraster beim Spengler-Cup-Final:Lugano-Kienzle: «I'll fucking kill you!»

2015 | Crawford: «Hey Hollywood!»

Im Playoff-Viertelfinal rastete Coach Marc Crawford gegen Biel aus, nachdem es im Schlussdrittel auf dem Eis zu Rangeleien gekommen war. Der ZSC-Kanadier kletterte zur Plexiglas-Wand hoch und brüllte zu Trainer Kevin Schläpfer rüber: «Hey Hollywood! Schau zu mir! Halt die Klappe! Lass die Spieler spielen! Schau dich doch an, Hollywood!» Und er versuchte mit einer Geste die Haarpracht des Baselbieters, der sich zum Playoff-Auftakt schick wie ein Film-Star herausgeputzt hatte, zu verhöhnen.

Bereits 2015 teilte Crawford aus
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Trashtalk zwischen Trainern:Bereits 2015 teilte Crawford aus

2014 | Boucher beschimpfte Schiri ungestraft

Ungestraft kam beim Traditionsturnier in Davos der damalige SCB-Coach Guy Boucher, 2014 in Diensten des Team Canada, davon, als er Schiedsrichter Stefan Eichmann beschimpfte. «Du bist ein Idiot», schrie er dreimal hintereinander aus voller Kehle. «Jetzt bist du der Star hier, aber die Zuschauer sind gekommen, um Hockey zu sehen, nicht dich.»

Die besten Trash-Talks des Schweizer Eishockeys
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Rödin und Rüfi nicht alleine:Das sind die besten Trash-Talks des Schweizer Eishockeys
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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