Über die Angriffe auf Übeltäter Herzog
Lasst die Herzogs in Ruhe!

Man darf sich über Fabrice Herzogs Foul an Eric Blum empören. Manch ein Racheengel hat es allerdings mächtig übertrieben. Ein bedenkliches Zeichen, meint Blick-Sportchef Emanuel Gisi.
Publiziert: 25.02.2024 um 10:57 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2024 um 11:47 Uhr
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Normalität dank den Kindern: Fabrice und Tamara Herzog spielen im Garten ihres Mietshauses auf Kunststoff-Eis mit den Kids.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Emanuel GisiSportchef

Geht es um die Auseinandersetzung Herzog vs. Blum, ist Eric Blum das Opfer, Fabrice Herzog der Täter. Als Herzog vor drei Jahren den damaligen SCB-Spieler Blum niederstreckte, ihm mit seinem Foul eine gebrochene Nase, eine kaputte Schulter und eine Hirnerschütterung bescherte, war der Aufschrei zu Recht gross. Blum kehrte danach nie wieder aufs Eis zurück.

Als Herzog wenige Monate später gegen Rapperswils Dufner noch einmal unfair austeilte und zum insgesamt achten Mal seit 2015 gesperrt wurde, hatte manch ein Hockeyfan im Land seine Meinung gemacht: Herzog ist auf dem Eis ein Unverbesserlicher. Diese Meinung darf man haben.

Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass der Ex-Davoser, der mittlerweile für Zug spielt, Freiwild ist. Er hat von der Sportjustiz seine Strafe bekommen. Seine Gegenspieler haben, wie im Hockey handelsüblich, die Gelegenheit gehabt, ihm auch durch robusten Körpereinsatz klarzumachen, was sie von seinem Auftreten halten. Blum beschreitet weiterhin den zivilrechtlichen Weg gegen Herzog. 

Es ist das Zeichen einer zivilisierten Gesellschaft, dass eben nicht die Lynchjustiz herrscht. Dass Übeltäter bestraft und dann wieder integriert werden. Das ist bei Herzog der Fall. Er ist nicht ungeschoren davongekommen, die zivilrechtliche Auseinandersetzung ist noch nicht einmal abgeschlossen.

Kein Grund also für irgendwen, die Sache in die eigenen Hände zu nehmen, Herzog zu bedrohen und einzuschüchtern. Dass seine Familie ebenfalls noch unter den Folgen dieses Fouls leiden muss, überschreitet eine weitere dicke, rote Linie. Scheinbar ist das nicht allen klar. Das ist erbärmlich. Und sollte uns zu denken geben.

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1
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21
75
2
EV Zug
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40
32
71
3
ZSC Lions
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36
34
70
4
SC Bern
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40
16
68
5
HC Davos
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39
19
66
6
EHC Kloten
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41
-9
65
7
HC Fribourg-Gottéron
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40
-1
61
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
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9
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10
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0
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-7
50
12
HC Ambri-Piotta
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-21
50
13
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-26
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