Dubé: «Lausanne war einfach besser»
2:20
Die Enttäuschung sitzt tief:Dubé: «Lausanne war einfach besser»

Trainer Dubé muss nachsitzen
Gottéron ist ins offene Messer gelaufen

Waren es die Schiedsrichter, ein heisser Goalie oder fehlte einfach nur das Glück? Gottéron fehlte im Vergleich mit Lausanne ein taktisches Korsett.
Publiziert: 11.04.2024 um 13:09 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2024 um 13:34 Uhr
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Christian Dubé hat Gottéron in den Halbfinal geführt – da wurde man aber vorgeführt.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Vielleicht findet sich in Fribourg ja irgendjemand, der mit dem Erreichten zufrieden ist. Gottéron hat in dieser Saison immer vor ausverkauftem Haus gespielt, eine Playoff-Runde überstanden und sich gegen Lugano in einem verrückten siebten Spiel durchgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Fortschritt.

Ein ernsthafter Titelkandidat ist Fribourg aber immer noch nicht, das hat die Halbfinalserie gegen Lausanne klargemacht. Was fehlt? Neben etwas zusätzlicher Qualität im Kader vor allem das taktische Rüstzeug. 

Individualismus ohne taktische Absicherung

Nach dem ersten und einzigen Sieg hatte Captain Julien Sprunger gesagt, wenn man so weiterspiele, werde es schwer. Danach drehte aber nur Lausanne-Trainer Geoff Ward an der Taktik-Schraube. Nach dem Overtime-Marathon in Spiel zwei wurde das kräfteraubende Pressing gelockert und weiter nach hinten verlegt. Das ermöglichte Fribourg zwar optisch mehr Spielanteile, aber keine Siege mehr und nur noch wenige Tore.

Anders gesagt: Fribourg ist Lausanne ins offene Messer gelaufen. Der Grundgedanke, allein durch den Einfallsreichtum einiger begnadeter Individualisten zum Erfolg zu kommen, ohne diese Kreativität durch ein taktisches Korsett abzusichern, ist im verdichteten Klima der Playoffs zum Scheitern verurteilt.

Anfälligkeit bei Gegenstössen

Die ZSC Lions überzeugen mit ihrer Grundordnung, ohne diese Struktur wären selbst Malgin & Co. nur die Summe ihrer Einzelteile und nicht die bestmögliche Mannschaft. Die Einhaltung dieser Grundordnung stellt Trainer Marc Crawford sicher. Eine solche Grundordnung fehlt Gottéron, Christian Dubé wird wohl manchmal laut, aber er ist als Stimmungstrainer auf die gute Laune seiner Stars angewiesen, also vertraut er auf die taktische Reife seiner Spieler. Das Ergebnis? Fribourg war anfällig bei dynamischen Gegenstössen, weil seine Spieler in diesen Karacho-Situationen die Orientierung verloren haben. Diese Anfälligkeit hat Dubé nicht korrigieren können, weil das kurzfristig auch fast unmöglich ist. 

Als Typ und mit seiner Ausstrahlung und seinem Stil ist Dubé eine Wucht. Bis zum Halbfinal ist sein Plan, keinen Plan zu haben, aufgegangen. Unter erschwerten Bedingungen, etwas Pech mit den Schiedsrichtern und einem Gegner, der einen Plan vorweisen konnte, fehlten ihm die Argumente. Als Trainer muss er an seinem taktischen Rüstzeug feilen und die Grundordnung seiner Mannschaft besser strukturieren, sonst könnte die nächste Saison mit den Zusatzbelastungen (Champions League, Spengler Cup) zu einer Fahrt in der Geisterbahn werden.

Lausanne ist im Quervergleich wohl etwas besser besetzt als Fribourg (über Details kann man diskutieren), vor allem ist Lausanne aber besser organisiert. Das ist Sache des Trainers. Wenn Dubé mit Gottéron in Zukunft weiterkommen will, muss er erstmal sich selbst weiterbringen. 

«Wir müssen noch viel verbessern»
1:00
Sprunger nach erstem Sieg:«Wir müssen noch viel verbessern»
National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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