Wie wurde im Spasstempel BCF-Arena in den letzten Monaten gesungen, gefeiert und getanzt! Als das von der Schweden-Connection angeführte Spektakel-Team die Fans Woche für Woche von den Sitzen riss und auf Rang 2 führte. 175 Tore – so viele schoss keine andere Mannschaft in der Quali.
Marcus Sörensen steuerte dazu als Liga-Topskorer 31 Tore und 32 Assists bei. Sein Center Lucas Wallmark brachte es auf 20 Tore und 27 Assists. Der defensiver eingestellte Jacob de la Rose (16 Toren, 15 Assists) entpuppte sich als ideale Ergänzung zu Christoph Bertschy. Hinten überzeugte Andreas Borgman als Verteidigungsminister, kam mit 6 Toren und 19 Assists ebenfalls auf einen ordentlichen offensiven Output. Die vier Gottéron-Schweden – ein unwiderstehliches Quartett.
Offensiver Betrieb wurde eingestellt
Doch jetzt, wo es in den Playoff-Halbfinals gegen Lausanne um alles geht, haben Fribourgs Nordländer plötzlich ihre Magie verloren und wirken zunehmend verzweifelt. Sörensen, zuvor noch unwiderstehlich, getraut sich seltener zu schiessen und sucht vermehrt einen Mitspieler für den Abschluss, anstatt selbst die Lücke zu suchen. Mit seinen 11 Skorerpunkten, wovon er sich 8 trotz einer Spielsperre in den Viertelfinals gegen Lugano erspielt hat, ist er zwar noch immer der aktuelle Playoff-Topskorer. Aber er hat es mittlerweile seit 187 Minuten nicht mehr aufs Skoreboard geschafft. Bei Wallmark sind es 191 Minuten, beim derzeit völlig neben sich stehenden de la Rose 289 Minuten und Borgman ist inzwischen sogar schon seit 510 Minuten ohne Tor oder Assist. Die vier Gottéron-Schweden haben einer nach dem anderen den offensiven Betrieb eingestellt.
Bleibt das so, ist für Fribourg in den Halbfinals Endstation. Denn um gegen das ausgeglichen besetzte Lausanne nach dem 1:3-Rückstand in der Serie noch eine Chance zu haben, braucht Fribourg die Tore und Assists seines Schweden-Quartetts. Zumal abgesehen vom erstaunlichen, sich auf Abschiedstournee befindenden Andrei Bykov auch die Schweizer Stürmer derzeit nicht glänzen.
Sörensen: «Am Mittwoch wird es anders»
Bertschy hat in der Halbfinal-Serie noch keinen einzigen Skorerpunkt, Captain Julien Sprunger und Killian Mottet sind nur noch Karikaturen von sich selbst und das Duo Samuel Walser/Mauro Jörg hat grundsätzlich andere Aufgaben, als Tore zu schiessen. Die ganze offensive Verantwortung auf die Schultern des unberechenbaren Chris DiDomenico zu laden, der in den beiden vergangenen Spielen als einziger traf, wird ebenfalls kaum funktionieren.
Auf Fribourgs Schweden-Connection wartet daher mit dem Messer am Hals der ultimative Elch-Test. Immerhin ist Sörensen bereit, sich diesem zu stellen, und macht eine Ansage: «Am Mittwoch wird es anders, wir werden wieder Tore schiessen und unser bestes Spiel in dieser Serie zeigen!» Über seine eigene Performance sagt Fribourgs wichtigster Einzelspieler: «Ich habe nicht das Gefühl, dass ich schlecht spiele. Schüsse, die zuvor noch zu Toren führten, wollen aber im Moment nicht rein. Ich muss jetzt mental stark sein und das werde ich auch.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 29 | 34 | 61 | |
2 | Lausanne HC | 32 | 13 | 61 | |
3 | SC Bern | 32 | 21 | 58 | |
4 | HC Davos | 33 | 24 | 58 | |
5 | EHC Kloten | 33 | 0 | 57 | |
6 | EV Zug | 31 | 19 | 49 | |
7 | SCL Tigers | 31 | 3 | 45 | |
8 | EHC Biel | 31 | -1 | 42 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 32 | -11 | 42 | |
10 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -14 | 42 | |
11 | HC Ambri-Piotta | 32 | -21 | 41 | |
12 | Genève-Servette HC | 29 | -1 | 39 | |
13 | HC Lugano | 31 | -20 | 39 | |
14 | HC Ajoie | 31 | -46 | 26 |