ZSC Lions (1.) – Biel (9.)
Die Bieler brauchen einen Überfall
Im Last-Minute-Modus hat es Biel doch noch in die Playoffs geschafft. Doch da droht den Seeländern, dass ihnen Krösus ZSC Lions die Ohren langzieht. Nur schon dafür, dass diese sich vor einem Jahr erlaubt haben, ihnen in der Halbfinal-Serie eine 0:4-Schmach zuzufügen.
Es riecht nach Revanche. Biel ist in keinem Bereich besser bestückt als der ZSC und höchstens auf dem Goalie-Posten gleichwertig aufgestellt. Will der Aussenseiter eine ernsthafte Chance haben, muss er den ausgeruhten Favoriten daher mit dem guten Play-In-Rhythmus in den Beinen gleich zu Beginn der Serie überfallen und dann sofort nachlegen. Damit in Zürich die breite Brust in sich zusammenfällt und stattdessen Hektik ausbricht.
Gelingt dies nicht, ist für die Bieler Hopfen und Malz verloren, ihre Comeback-Fähigkeiten werden ihnen da auch nichts mehr nützen.
Blick in die Kristallkugel: Der ZSC machts in fünf Spielen und die Ikone Beat Forster wird ausgerechnet in Zürich, wo er einst aus einem laufenden Vertrag davonlief, in Rente geschickt.
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Fribourg (2.) – Lugano (7.)
Kann Fribourg den Luganesi Angst einjagen?
Angst verleiht Flügel, heisst es. Dazu muss man allerdings erst mal Angst empfinden. Die Tessiner haben in der Play-In-Runde gegen den Kantonsrivalen bereits einiges durchgemacht, dabei einen veritablen Rückstand gedreht und die kleine Enttäuschung am Ende der Quali (Top-6-Rang verpasst) wettgemacht.
Vom siebten Platz aus gegen Fribourg anzutreten, befreit Lugano vom Druck der Favoritenrolle, was an Erwartungen aus dem eigenen Lager vorhanden ist, hat man sich selbst eingebrockt. Fribourg kann auf die Unbeschwertheit zählen, die nach einer gelungenen Qualifikation mitschwingt. Im Endeffekt ist es aber Zeit für Trainer Christian Dubé, seine Kunst durch einen langen Marsch durch die Playoffs zu veredeln.
Helfen kann ihm dabei die Ausgeglichenheit: Fribourg hat fünf Top-20-Skorer in den Reihen, Lugano drei. Falls Dubé die Joly-Thürkauf-Carr-Linie auch nur ansatzweise in den Griff bekommt, ist Gottéron durch.
Die Kristkallkugel sagt: Fribourg in sechs Spielen.
Lausanne (3.) – Davos (6.)
Die Entwicklung des HCD ist noch nicht zu Ende
Die Erwartungen an Headcoach-Rookie Josh Holden aus der HCD-Anhängerschaft waren tief – die (erfüllte) Zielsetzung mit dem Vorstoss in die Top 6 dagegen hoch. Der Klub hat den Kanada-Schweizer zu Recht werkeln lassen, als es in der ersten Saisonhälfte überhaupt nicht erfolgreich lief. Die Geduld zahlte sich aus und wurde mit dem ersten Spengler-Cup-Triumph seit 2011 belohnt.
Die Mannschaft hat sich in allen Bereichen weiterentwickelt und weiss deshalb selbstbewusst: Dieser Weg ist für uns noch nicht zu Ende. Für Lausanne, das aus allen Lagen feuert und auf die Schuss-Quantität setzt, ist die stabilisierte Davoser Abwehr gewappnet. Der HCD hat sich eine Effizienz angeeignet, dann offensiv zuzuschlagen, wenn der Gegner verwundbar ist. Auch, weil die Balance zwischen Defensiv-Gewissen und Offensiv-Power stimmt. Dass mit Sandro Aeschlimann einer der konstantesten Torhüter auf Playoff-Jungfrau Connor Hughes trifft, und dass beim HCD mehrere Charakterköpfe wissen, wie man den Playoff-Karren zieht, macht die Bündner umso gefährlicher.
In der Kristallkugel zeigt sich: Ein HCD-Sieg im siebten Spiel.
Zug (4.) – Bern (5.)
Der SCB ist für die Playoffs gemacht
Nur zwei Punkte trennten den EVZ und den SCB zum Ende der Quali. Doch welche Zuger Mannschaft erwartet die Berner? Jene, die über weite Strecken der Saison um den Quali-Sieg kämpfte, oder jene, die sich in den letzten zehn (Kehraus-)Spielen völlig von der Rolle präsentierte?
In Bern wird keiner so dumm sein, Champions vom Format eines Leonardo Genoni oder Jan Kovar voreilig abzuschreiben. Doch Trainer Jussi Tapola hat den SCB zu einer Mannschaft geformt, die mit ihrem Stil für die Playoffs gemacht scheint. Die Berner sind gut organisiert und spielen äusserst gradlinig. Und in Sachen Härte hat sich der SCB allein mit der Verpflichtung von NHL-Veteran Patrik Nemeth Marc Lüthis Traum genähert, wieder wie in den guten, alten Zeiten der «Big Bad Bears» zu spielen.
Letztes Jahr schaltete Tapola den EVZ mit Tappara Tampere auf dem Weg zum Champions-League-Triumph im Halbfinal aus. Um nicht erneut auf der Strecke bleiben zu bleiben, müssten die Zuger schon das Niveau ihrer Meister-Saisons erreichen. Nur mit Präzision, Tempo und Dynamik wäre Bern zu bodigen.
Blick in die Kristallkugel: Bern setzt sich in sechs Spielen durch.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |