Patry erzwingt Belle mit Konter-Tor
6:34
Lugano – Fribourg 4:2:Patry erzwingt Belle mit Konter-Tor

Spiel sieben in Fribourg
Helden-Epos oder Götterdämmerung?

Ist man nur für die Bespassung der Region zuständig? Oder ein ernsthafter Anwärter auf den Titel? Ein Spiel wird die Antwort liefern.
Publiziert: 28.03.2024 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 28.03.2024 um 19:15 Uhr
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Gottéron meisterte die Qualifikation auf dem zweiten Platz: Meist konnte in der FKB-Arena gefeiert werden.
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

Der biblische Samson verlor seine Kraft, als ihm seine Feinde die langen Haare kürzen liessen, heisst es. Es wäre allerdings schon an den Haaren herbeigezogen, wenn aus dieser Legende eine Verbindung zu Fribourg-Trainer Christian Dubé gezogen wird: Dieser stattete vor den Playoffs dem Frisör seiner Wahl einen Besuch ab, um sich von seiner Federpracht zu trennen.

An Kraft und Schwung eingebüsst hat Fribourg seither allerdings nicht. Ausser man vertritt die Ansicht, der HC Lugano müsse in einer Viertelfinal-Serie ohne nennenswerte Gegenwehr in die Ferien verabschiedet werden. Die Tessiner haben sich das Entscheidungsspiel durch ihre Anpassungsfähigkeit, ein hohes emotionales Engagement und einen Torhüterwechsel nach zwei Niederlagen zum Auftakt redlich verdient.

Was vorher war? Kann man vergessen

Nun wird diese Best-of-Seven-Serie auf den Heimvorteil reduziert, vergessen sind alle Drehungen und Wendungen, Fehler und Meisterleistungen, Strafen, Sperren, Tore und Paraden der Spiele zuvor. Und ob das jetzt ungerecht ist oder nicht: Für Fribourg geht es in diesem einen Spiel um alles und etwas mehr. Eine Niederlage, und die gut dokumentierte Playoff-Geschichte des Klubs wird wieder breitgewalzt, verlorene Finals aus der Urzeit der K.o.-Phase, verpasste Chancen, aus der Hand gegebene Vorteile. Götterdämmerung. Fehlender Killerinstinkt. Fribourg ist nicht für die Playoffs gemacht, wird es dann heissen, obwohl niemand wissenschaftliche Beweise für diese Theorie vorlegen kann. Ein Fluch? Hexerei? Oder doch eine biblische Strafe für einen Coiffeurbesuch zur Unzeit?

Fällt in der Mailänder Scala der Vorhang?

Christian Dubé hat seit seiner Machtübernahme als Trainer im Oktober 2019 nur eine einzige Playoff-Serie gewinnen können. Das ist ein unwiderlegbarer Fakt. Er hat diese Mannschaft für diese Spielzeit aber mit bewährten Kräften zusätzlich in Schuss gebracht und dabei ein Augenmerk auf die Widerstandsfähigkeit gelegt. Die Mannschaft müsste jetzt also in der Lage sein, ein Entscheidungsspiel im eigenen Stadion meistern zu können. In dieser Arena, aufgrund der Pracht und Ausstrahlung einer Oper auch als Scala der Schweizer Eishockey-Stadien bewundert, hält Gottéron mit seinen Vorstellungen den Kanton bei Laune. Tickets sind Mangelware. Wer keinen kennt, der einen kennt, bleibt draussen. Als einziger Klub der Liga kann man schon für die Regular Season eine Auslastung von 100 Prozent vorlegen.

Gewinnt diese Mannschaft gegen Lugano, wird der Sieg als Helden-Epos zu einem Kapitel der eigenen Geschichte. Man darf sich dann vor eigenem Publikum feiern lassen und sich mit der Gewissheit, eine Hürde gemeistert zu haben, in den Halbfinal stürzen.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
29
34
61
2
Lausanne HC
Lausanne HC
32
13
61
3
SC Bern
SC Bern
32
21
58
4
HC Davos
HC Davos
33
24
58
5
EHC Kloten
EHC Kloten
33
0
57
6
EV Zug
EV Zug
31
19
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
31
3
45
8
EHC Biel
EHC Biel
31
-1
42
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
32
-11
42
10
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-14
42
11
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-21
41
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
29
-1
39
13
HC Lugano
HC Lugano
31
-20
39
14
HC Ajoie
HC Ajoie
31
-46
26
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