Das Institut für Geistiges Eigentum hat sich unter anderem dem Schutz des Schweizer Wappens verschrieben. Vor wem oder was? In einer ersten Instanz vermutlich vor den Russen, aber danach folgen gleich andere unerhörte Bedrohungen, wie zum Beispiel die Ansprüche von Sportlern. Und die sind Bürokraten und anderen Bleistiftspitzern sowieso ein Dorn im Auge, weil die nach für sie nicht verständlichen Emotionen handeln, wie zum Beispiel: Spass und Lebenslust.
Institut für Geistiges Eigentum wagt sich auf den Acker
Also will das Institut für Geistiges Eigentum der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft das Tragen des Schweizer Wappens verbieten, notfalls unter Androhung von rechtlichen Schritten. Das ist bitterer Ernst. Damit dieser nationale Ernstfall nicht ausgerufen werden muss, beschäftigen sich jetzt beide Kammern des Parlaments mit diesem Problem. Klingt wie ein Schwank aus dem Reich der Schildbürger: Weil die Krähen die frisch gesäten Körner vom Acker picken, sollen die gierigen Vögel verscheucht werden. Diese Aufgabe übernimmt der Gemeindevorsteher, damit dieser aber nicht die Saat zertrampelt, wird er von vier Männern auf einer Plattform auf das Feld getragen.
Sackmesser ja, Sportler nein
Warum muss man sich mit dieser Posse um ein Wappen beschäftigen? Weil keiner auf die Idee kommen soll, mit einem Nationalheiligtum wie einem Wappen dürfe Schindluder getrieben, oder Gott bewahre, gar Kasse gemacht werden. Ausser: Man erhält vom Institut für Geistiges Eigentum eine Bewilligung dafür. Die bekommt die Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft offenbar nicht, eine weltweit bekannte Schweizer Firma, die Sackmesser vertreibt, hingegen schon.
Wenn die Schweizer Nationalmannschaft bei der nächsten Weltmeisterschaft die Nation vertritt, muss man genau hinschauen. Fehlt das Wappen auf der Brust, hat die Bürokratie gesiegt. Selbst das würde aber die Möglichkeit nicht ausschliessen, dass die Nationalmannschaft wieder mal ein Spiel gewinnt.