SCB-Sportchef Ebbett
«Nicht die Trainer – die Spieler müssen aufstehen!»

SCB-Sportchef Andrew Ebbett nimmt nach dem 3:6 gegen Davos die Spieler in die Pflicht.
Publiziert: 24.10.2021 um 12:33 Uhr
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Gefordert: SCB-Sportchef Andrew Ebbett.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
Angelo Rocchinotti

Eines muss man den Bernern lassen: Noch haben sie den Humor in der Hauptstadt nicht verloren. «Ich dachte, das wird eine Übergangs-, keine Untergangssaison», spottet ein Zuschauer nach dem 3:6 gegen Davos, der dritten Pleite in Folge. Ernster tönt es eine Etage tiefer. Simon Moser ist genervt.

Zum wiederholten Mal spricht der Captain von einem Klassenunterschied, sagt: «Wir sind zwar kein Top-Team mehr, doch diese Fehler dürfen wir nicht als selbstverständlich hinnehmen. Zu oft werden Mitspieler alleine gelassen. Andere verstecken sich. Wir spielen zuhause, schaffen es aber nicht, Emotionen zu erzeugen, und nehmen die Niederlage einfach so hin. Das ist das Schlimmste und das akzeptieren wir nicht.»

Genug geredet!

Schon einmal haute das Captain-Team in dieser Saison auf den Tisch. Mit Erfolg. Doch: «Es bringt nichts, wenn eine Woche später alles wieder vergessen ist», sagt Ramon Untersander. «Wir haben in jedem Match gute Ansätze, aber auch komplette Aussetzer. Wir spielen, als wären wir Zug oder Zürich. Unsere komplizierten Spielzüge funktionieren niemals», meint Vincent Praplan. Das habe nichts mit dem Spielsystem zu tun. «Wir besprechen Sachen, setzen diese aber nicht um.»

Wie geht's denn nun weiter? Budget für einen weiteren Ausländer habe man nicht, sagt Andrew Ebbett. Für den Sportchef ist der Fall klar: «Es liegt nicht an uns und nicht an den Trainern. Es ist Zeit, dass die Spieler aufstehen, den Finger rausnehmen. Geredet wurde in den letzten zweieinhalb Jahren genug.»

Drei Krisenduelle

Mit nur einer Linie (Moser, Kahun, Thomas) sei es schwierig, Spiele zu gewinnen. Man habe defensiv Fortschritte gemacht, sei nun aber in alte Muster zurückgefallen. Doch: «Die Kommunikation in der Kabine ist gut. Die Trainer und Captain Moser wissen, was zu tun ist.»

Nun folgen gleich drei Krisenduelle. Erst kommt am Dienstag Genf, dann folgt das Derby in Langnau und schliesslich gastiert der SCB bei Aufsteiger Ajoie. «Eine grosse Woche», so Ebbett.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
31
12
59
2
ZSC Lions
ZSC Lions
28
31
58
3
HC Davos
HC Davos
32
25
58
4
SC Bern
SC Bern
31
18
55
5
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-1
54
6
EV Zug
EV Zug
30
20
49
7
SCL Tigers
SCL Tigers
30
4
44
8
EHC Biel
EHC Biel
30
2
42
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
32
-11
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
31
-18
41
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
31
-12
39
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
28
-3
36
13
HC Lugano
HC Lugano
30
-23
36
14
HC Ajoie
HC Ajoie
30
-44
26
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