Die Berner Fans sind am Verzweifeln. Der SCB dreht sich im Kreis. Man ist bereits wieder im Schlamassel und hat von den letzten acht Spielen nur eines gewonnen. Auch Beat Gerber hatte sich das alles ganz anders vorgestellt, als er sich entschied, eine letzte Saison anzuhängen.
Mit einem neu zusammengestellten Team sollte es endlich wieder aufwärtsgehen. «Das habe ich damals auch so gesagt», sagt der 40-Jährige. «Das Potenzial ist ganz klar vorhanden. In einzelnen Spielen oder gar Monaten konnten wir es abrufen. Wir sind einfach nicht konstant genug über eine längere Zeit.»
Im Dezember war der SCB tatsächlich das erfolgreichste Team der Liga. Dann kam wieder ein Einbruch. «Ich kann es mir auch nicht erklären, warum wir in so kurzer Zeit wieder nachgelassen haben und die kleinen Sachen nicht mehr machen, die uns stark gemacht haben», sagt der Routinier.
Hat Gerber auch schon gedacht: Eigentlich brauche ich das nicht mehr? «Nein, ich bin immer mit Leidenschaft dabei. Das eine oder andere funktioniert mit meinem Körper nicht mehr so gut. Aber der Biss geht bei mir nicht verloren.»
Jalonen beeindruckte Gerber am meisten
Belastend sei die aktuelle Situation für ihn nicht, so Gerber. «Wir müssen auf das kleine Bild schauen. Es bringt nichts, zu rechnen, wie viele Punkte wir noch holen werden.» Er werde sich jedenfalls nicht am Tabellenrechner auf Blick.ch versuchen.
Nur noch neun Quali-Spiele stehen aus. Verpasst der SCB wie im Vorjahr gar die Pre-Playoffs, wäre schon am 3. März Schluss für den Rekordspieler (1254 NL-Partien), der Materialchef wird. «In der jetzigen Situation schaut man gar nicht mehr voraus. Davor gab es schon einzelne Momente, in denen ich daran gedacht habe, wie es dann nächstes Jahr sein wird.»
Der Rückstand auf die Plätze, die zur direkten Playoff-Qualifikation berechtigen, ist bereits auf 7 Punkte angewachsen. Der Vorsprung auf Rang 11 beträgt nur 5 Zähler. «Das Ziel mit dieser Mannschaft waren die Top 6», sagt Gerber. «Der eine oder andere Einfluss war dann vielleicht nicht optimal. Verletzungen hatten wir relativ viele und vor allem gewichtige. Wir hatten einen Trainerwechsel, was auch nicht immer einfach für eine Mannschaft ist.» Heisst das, dass der SCB jetzt besser dastehen würde, wenn Johan Lundskog vor drei Monaten nicht durch Toni Söderholm ersetzt worden wäre? «Die Frage kann ich nicht beantworten. Und es spielt auch keine Rolle. Der Trainer-Staff, den wir jetzt haben, macht einen hervorragenden Job. Jetzt sind wir Spieler gefragt, das aufs Eis zu bringen, was sie uns vorgeben.»
Comeback von Loeffel und Henauer in Sicht
Apropos Trainer. Jener, der den sechsfachen Meister in seinen 20 Saison in Bern am meisten beeindruckt hat, ist Kari Jalonen – der letzte erfolgreiche SCB-Coach. Vom letzten Meisterteam 2019 sind neben Geber nur noch der derzeit verletzte Captain Simon Moser, Tristan Scherwey, Ramon Untersander sowie Colin Gerber dabei.
PS. Möglich, dass die Verteidiger Mika Henauer und Romain Loeffel am Samstag gegen Biel ihr Comeback geben können. Ob der gegen Lausanne auf die Tribüne verbannte Ex-NHL-Stürmer Sven Bärtschi wieder ran darf, wisse er noch nicht, sagt Söderholm.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 29 | 31 | 57 | |
2 | ZSC Lions | 26 | 31 | 55 | |
3 | Lausanne HC | 28 | 2 | 50 | |
4 | SC Bern | 28 | 18 | 49 | |
5 | EHC Kloten | 29 | -5 | 47 | |
6 | EV Zug | 28 | 19 | 46 | |
7 | EHC Biel | 28 | 4 | 40 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 28 | -11 | 39 | |
9 | HC Fribourg-Gottéron | 29 | -6 | 39 | |
10 | SCL Tigers | 27 | 1 | 38 | |
11 | Genève-Servette HC | 26 | 1 | 36 | |
12 | HC Lugano | 27 | -22 | 33 | |
13 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 29 | -20 | 33 | |
14 | HC Ajoie | 28 | -43 | 23 |