Die Erwartungen waren hoch. Mit der Verpflichtung von Sven Bärtschi wollte der SC Bern mitunter seine Aufbruchstimmung dokumentieren. Doch bislang erweist sich die erste National-League-Saison für den ehemaligen NHL-Stürmer als sehr kompliziert. Gerade mal 4 Tore und 10 Assists hat er bislang auf seinem persönlichen Konto. Für einen Mann mit seinen offensiven Qualitäten ist das nicht wirklich berauschend.
«Zuerst hatte ich Mühe, mich an die Spielweise hier zu gewöhnen. Ich brauchte länger, als ich dachte», sagt Bärtschi. Er sei dadurch vielleicht etwas ungeduldig geworden und habe sich dann selbst zu sehr unter Druck gesetzt, «was auch nicht wirklich hilfreich war. Als es dann endlich besser ging, da wurde ich krank und später verletzte ich mich. So war es schwierig, in einen guten Rhythmus zu kommen», bilanziert der 30-Jährige und gibt zu: «Ich habe schon andere Erwartungen an mich.»
«Ich spüre, dass ich in Schwung komme»
Doch es sei einfach auch so, dass die National League eine enorm gute Liga sei, «da gibt es viele Spieler, die auch locker in der NHL spielen könnten». Wegen der eigenen schwierigen Situation den Kopf hängen lassen, ist für Bärtschi allerdings keine Option. Das entspricht nicht der Mentalität eines Spielers, der sich während 12 Jahren in Nordamerika durchgebissen hat. «Das Beste, was ich tun kann, ist, nach vorne zu schauen.»
Auf den heutigen Kracher gegen den EV Zug und die noch verbleibenden zwölf Quali-Spiele: «Ich spüre, dass ich in Schwung komme. Jetzt möchte ich auch gutes Hockey spielen und mithelfen, die Mannschaft in die richtige Richtung zu bringen.» Mit richtiger Richtung meint Bärtschi einen Rang in den Top 6, der die direkte Playoff-Qualifikation bedeutet. Aktuell liegt der SCB auf Rang 7.
Zum zweiten Mal Vater geworden
In der Teamhierarchie ist Bärtschi in dieser Saison indes abgerutscht. Während er in der Vorsaison noch mit Kahun und DiDomenico den Paradesturm bildete, ist er aktuell in der dritten Linie, kommt entsprechend auf weniger Eiszeit. «Klar würde es mir helfen, wenn ich mehr Eiszeit hätte. Aber diese muss man sich verdienen. Es liegt nun an mir, mit guten Leistungen ein Statement abzugeben.»
So anspruchsvoll sich für ihn derzeit das Berufsleben gestaltet, so sehr lacht für ihn im Privatleben das Glück. Am 20. Dezember erblickte die kleine Emmy das Licht der Welt und Söhnchen Callan (3) erhielt ein Schwesterchen. «Im Bärtschi-Haushalt geht gerade ziemlich die Post ab», sagt der Stürmer mit einem grossen Smile, «Vater zu werden, ist mit nichts anderem zu vergleichen».
Mit 19 Frau des Lebens gefunden
Seine Frau Laura (32) hat er mit 19 in Portland kennengelernt, als er dort in der WHL für seine NHL-Karriere Anlauf nahm. «Es war sicher nicht der Plan, so jung bereits die Frau des Lebens zu finden, aber was willst du machen, wenn du dich verliebst? Es hat einfach gepasst», sagt Bärtschi. «Sie war eine Weltklasse-Freundin, ist jetzt eine Weltklasse-Frau und Weltklasse-Mutter.»
In der Schweiz hat sich die Amerikanerin gut eingelebt, «sie liebt es», sagt Bärtschi. Aber wo nach seiner Hockey-Karriere dereinst ihre Basis sein wird, lässt er offen: «Vielleicht wird es eine 50:50-Lösung sein.» Doch das kann warten. Beim SCB hat Bärtschi einen Vertrag bis 2025 und als Hockeyspieler noch viel vor. Das beginnt heute Abend in Zug.
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Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Lausanne HC | 20 | 12 | 40 | |
2 | ZSC Lions | 18 | 20 | 39 | |
3 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |