NL-Bilanz zur Nati-Pause
Der einst stolze SCB ist das neue Rappi

Atem- und Nati-Pause in der National League. Fast die Hälfte der Quali ist gespielt. Blick nennt die Sieger und Verlierer.
Publiziert: 08.11.2021 um 10:46 Uhr
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Aktualisiert: 08.11.2021 um 15:13 Uhr
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Ouh là là! Christian Dubé und sein Team haben die Fribourger Fans bisher verzückt.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
Stephan Roth und Dino Kessler

Die Gewinner

Christian Dubé (Fribourg)

Seit der Sportchef vor 25 Monaten nach der Entlassung von Mark French an die Bande runtergestiegen ist, hat Gottéron zur Ruhe gefunden. Wer das Sagen hat, ist nun klar. Auch den Spielern, wenn sie die Unzufriedenheit sticht. Auch in Sachen Transfers lässt der doppelte Dubé nichts anbrennen: Nach Reto Berra und Raphael Diaz ist Christoph Bertschy der nächste.

Jesper Olofsson (SCL Tigers)

Gut gebrüllt, Tiger! Als der SCB keine Verwendung mehr für den Schweden hatte, krallten sich die Langnauer Olofsson. Und der 27-jährige Scharfschütze schiesst aus allen Lagen. Und trifft. In 23 Spielen schon 14-mal. Und mit 32 Punkten ist der Bruder von NHL-Stürmer Victor Olofsson (Buffalo) der Topskorer der Liga.

Antti Törmänen (Biel)

Die Feel-Good-Story der ersten Meisterschaftsphase. Allein dass der Finne nach einem Jahre Pause und erfolgreichem Kampf gegen den Gallenblasenkrebs wieder bei Biel an der Bande steht, ist herzerwärmend. Doch damit nicht genug. Die Seeländer eilen inspiriert von Törmänen trotz zahlreichen Verletzungen von Sieg zu Sieg.

SCRJ Lakers

Man reibt sich die Augen. Was ist denn mit den Lakers los? Sie stehen nicht nur sensationell auf Platz 5, sondern begeistern auch durch ihre frische, mutige Spielweise. Zauberer Roman Cervenka ist in Laune, zeigt Emotionen und ist kaum zu stoppen. Dabei erwarteten viele einen Absturz nach dem Trainerwechsel von Jeff Tomlinson zu Stefan Hedlund.

Christian Wohlwend (Davos)

In seinem dritten Amtsjahr muss Wohlwend Resultate liefern. Und Christian Wohlwend liefert Resultate: Der HCD hat die Gegentore stark reduziert und ist trotzdem angriffslustig, ist in Unterzahl das beste Team der Liga und hat mit Sandro Aeschlimann (1a) und Gilles Senn (1b) zwei Torhüter, die Spiele gewinnen können.

Die Verlierer

SC Bern

Rang 9 als Höhepunkt. Ein Gigant lehrt Demut. In der dritten Saison in Folge turnt der SCB im Keller herum. Die Gegner auf Augenhöhe sind inzwischen Langnau, Ajoie sowie die kriselnden Teams aus Lugano und Genf. Die konnte man zuletzt schlagen. Die Ansprüche beim Meister von 2016, 17 und 19 sind gesunken. Der einst so stolze SCB ist das neue Rappi.

Chris McSorley (Lugano)

Der Kanadier musste in Lugano nicht bei Adam und Eva beginnen – dafür ist die Belegschaft eigentlich zu qualifiziert. Dachte man. Nach acht Niederlagen in den letzten zehn Spielen reibt man sich aber verwundert die Augen. Spielt die Mannschaft gegen Chris McSorley oder hat der Kanadier in 20 Jahren bei Servette sein Pulver verschossen?

ZSC Lions

Eigentlich sollte der ZSC, der fünf Ausländer einsetzen dürfen und sich mit den Ex-NHLern Denis Malgin und Yannick Weber verstärkte, in der letzten Hallenstadion-Saison Werbung für die neue Swiss Life Arena machen. Doch das Starensemble enttäuscht, verlor schon gegen die Tigers, Lakers, Ambri, Ajoie und den SCB und bietet nur selten Spektakel.

Fabrice Herzog (Zug)

Das Leben eines Wiederholungstäters ist in Zeiten des Social-Media-Volksgerichts besonders hart. Öffentlich abgeurteilt wurde Fabrice Herzog (26) nach seinem Foulspiel an Fribourgs Dufner schon vor dem Urteil des Einzelrichters, und der schenkte in seiner Analyse des Vorfalls dem juristischen Leitsatz «In dubio pro reo» auch keine Beachtung.

Gauthier Descloux (Servette)

In Genf sucht man nach der Pleite gegen Aufsteiger Ajoie verzweifelt nach Ausreden: Vize-Meister-Blues? Das wäre ein virtuelles Sättigungsgefühl und unglaubwürdig. Hart trifft die Baisse den Torhüter Gauthier Descloux (25). Die designierte Nr. 1 musste schon während der Finalserie im Frühling verletzt passen, jetzt fällt er nach durchwachsenen Leistungen schon wieder aus.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
20
12
40
2
ZSC Lions
ZSC Lions
18
20
39
3
HC Davos
HC Davos
19
21
38
4
SC Bern
SC Bern
20
15
33
5
EHC Biel
EHC Biel
19
4
32
6
EV Zug
EV Zug
19
11
29
7
EHC Kloten
EHC Kloten
19
-2
28
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
19
-8
26
9
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
18
-10
24
10
HC Lugano
HC Lugano
17
-13
22
11
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
19
-11
22
12
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
16
-2
21
13
SCL Tigers
SCL Tigers
17
-3
21
14
HC Ajoie
HC Ajoie
18
-34
12
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