Dicke Luft bei Tessinern – Wutanfall enthüllt
Lugano-Trainer McSorley tobt in der Kabine

Die Luganesi wirken blutleer und lustlos. Trainer Chris McSorley gibt ihnen nach der Klatsche in Zug den Tarif durch. Und fordert nicht nur von den Leistungsträgern eine Steigerung.
Publiziert: 03.11.2021 um 12:00 Uhr
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Aktualisiert: 03.11.2021 um 14:20 Uhr
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Die Unzufriedenheit von Lugano-Trainer Chris McSorley war nach der 1:6-Klatsche in Zug nicht zu übersehen – und überhören.
Foto: Martin Meienberger/freshfocus
Nicole Vandenbrouck

Es ist nicht zu überhören. Lugano-Trainer Chris McSorley gibt seiner Mannschaft in der Garderobe nach der 1:6-Klatsche in Zug lautstark den Tarif durch. Es ist das stärkste Lebenszeichen der Bianconeri an diesem Abend. Dabei soll Sportchef Hnat Domenichelli schon vor dem Duell in der Kabine den Spielern eine Ansage gemacht haben.

Der Auftritt gegen den EVZ? Trotzdem blutleer, emotions- und lustlos, uninspiriert. Nur eine Handvoll Spieler stemmt sich mit anhaltendem Einsatz gegen die Klatsche. Seit dem Derby-Sieg vor zehn Spielen hat Lugano nur noch gegen Ajoie und die Lakers gewonnen. Zuletzt tauchen die Südtessiner gegen Biel, Genf und Zug dreimal und erzielen dabei je nur ein Tor. Das hochkarätig besetzte Lugano produziert bis jetzt gar weniger Treffer als der SCRJ oder Ajoie.

Doch was ist (wieder mal) los bei Lugano? Nur Augenblicke nach seiner Wutrede stellt sich McSorley den Fragen. Und stellt sich vor sein Team. Der Kanadier kritisiert die Schiri-Leistung und versucht Humor zu beweisen mit der Aussage, dass er wohl demnächst Schiri-Chef Andreas Fischer auf einer Kurzwahl-Taste haben müsse. Aber die sonst schwungvolle Art des 59-Jährigen fehlt. Die Unzufriedenheit blitzt durch.

«Es besteht kein Vertrauensproblem»

Doch zunächst betont er: «Das Resultat sagt nichts über die Qualität des Spiels.» Mit dem ersten und zweiten Drittel sei er zufrieden. «Wir hatten gute Chancen, wurden aber nicht für die Arbeit belohnt. Nun müssen wir zusammen durch diese Pechsträhne gehen.»

Pech? Es macht mehr den Anschein, als wäre diese Mannschaft keine Einheit. «Nein», widerspricht der Coach, «es besteht kein Vertrauensproblem in der Kabine und niemand zeigt mit dem Finger auf jemand anderen. Ich mag die Chemie im Team.»

Dass nicht alle Leistungsträger – angefangen bei Captain Arcobello – den Anforderungen gerecht werden, kann nicht kaschiert werden. «Die besten Spieler müssen einen Weg finden», so McSorley, «wie wir Trainer einen Weg finden müssen. Es braucht mehr von einigen Spielern, das ist klar. Aber jeder Einzelne muss besser werden.» Auch das ist eine Ansage.

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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