Unterhaltung ist nun garantiert in Lugano. Chris McSorley greift nach einer zweijährigen Schaffenspause wieder als Trainer ins Geschehen auf dem Eis ein. Letzte Saison war er nicht aktiv, vorletzte waren ihm in Genf als GM die Hände gebunden.
Zuvor polterte der Kanadier während 18 Jahren an der Servette-Bande. Unvergessen sind seine Anfälle mit mehrmaligem heftigen Zuschlagen der Bandentüre, immer mal wieder hat er Stockschaufeln sowie Goalie-Ausrüstungen ausmessen lassen. Regelmässig bekamen die Schiris ihr Fett weg.
Das blieb oft nicht ohne Folgen. Der Wiederholungsstänkerer wurde für seine verbalen Ausrutscher gebüsst. Allein bis 2015 musste McSorley in Summe bereits 49 100 Fr. für Bussen ausgeben, davon 8750 Fr. für Verfahrenskosten. Danach hat er sich laut eigenen Angaben nichts mehr zu schulden kommen lassen. «Ich war seither nicht mehr Teil der wöchentlichen Mailing-Liste der Liga», sagt der 59-Jährige mit einem Schmunzeln.
Ausraster als Teil der Taktik
Wird sich das nun wieder ändern, oder ist er ruhiger geworden? «Meine Leidenschaft fürs Hockey ist immer noch gleich intensiv. Ich muss meine Persönlichkeit nicht verstecken. Sie ist zu meinem Markenzeichen geworden.» McSorley hat in der Vergangenheit aber auch schon erwähnt, dass seine Ausraster Teil seiner Taktik sind, um vom Spiel(er) abzulenken oder dem Momentum einen Schubser in die richtige Richtung zu geben.
Und was sagt die Liga zur Rückkehr des Bussenkönigs? Schiri-Boss Andreas Fischer: «Es ist uns bewusst, dass Chris McSorley wieder an der Bande steht. Aber wir behandeln alle Coaches gleich, und die Coaches kennen die Regeln.» Was den Lugano-Trainer zu folgender Antwort animiert: «Auf diese Gleichbehandlung komme ich sicher mal zurück.»