Er ist bedrückt und könne fast nicht darüber reden, sagt Martin Frk, als er von der Tribüne aus das Spiel zwischen den Lakers und Servette verfolgt. Der SCRJ-Stürmer ist vorsorglich gesperrt, ein Verfahren gegen ihn eröffnet. Die Szene aus dem Spiel in Lausanne, die dazu geführt hat, sorgt beim Tschechen für Kopfzerbrechen.
Das ist passiert: Frk verfehlt Lawrence Pilut (27) mit seinem Check an der Bande vor der Lakers-Bank. Der schwedische LHC-Verteidiger versucht danach, seinen Gegenspieler über die Bande zu stossen. «Es war eine beängstigende Situation und ein gefährlicher Moment», weiss Frk, der sich die Szene später in der Wiederholung angeschaut hat. «Ich realisierte nicht, dass mein Bein so hoch ging und mein Schlittschuh dort war.»
Was Frk am Tag danach aber vor allem zu schaffen macht, ist, dass ihm Absicht unterstellt wird. Dass er gewollt sein Bein und damit den Schlittschuh so hoch geschwungen habe. Das kann der 30-Jährige kaum fassen. «Mein einziger Gedanke in diesem Moment war, meine Balance halten zu können, um nicht über die Bande zu fallen», betont der Ex-SCB-Akteur. «Nie in meinem Leben würde ich absichtlich jemanden verletzten oder mit dem Schlittschuh treffen wollen.»
«Man muss vorsichtig sein mit den Kufen»
Frk möchte sich erklären – nicht verteidigen. Denn ihm ist bewusst, dass es hätte schrecklicher ausgehen können. «Ich bin froh, dass nichts Schlimmeres passiert ist.» Er habe sich danach auch bei Pilut erkundigt, ob alles okay sei, was ihm dieser versichert habe. Frk selbst ist ein gebranntes Kind, wurde in seiner Karriere dreimal von einer Schlittschuh-Kufe getroffen und zog sich Schnitte an Hand- und Fussgelenk zu. Er trägt deshalb heute schnittfestes Material. Und mahnt: «Man muss vorsichtig sein mit den Kufen.»
Auch SCRJ-Sportchef Janick Steinmann stellt sich vor seinen Schützling: «Es war eine Ausnahmesituation, Martin darf man keine Absicht unterstellen.» Zumal Frk in diesem Moment überhaupt nicht sehen kann, wie Pilut hinter ihm positioniert ist. Der reflexartige Aufschrei nach dieser Szene sowie die Vorverurteilung, etwas Gefährliches im Sinn gehabt zu haben – beides ist der Tragödie von Ende Oktober geschuldet. Adam Johnson (†29) ist gestorben, nachdem dem Spieler der Nottingham Panthers die Schlittschuhkufe eines Gegners den Hals aufgeschnitten hat.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |