Auf einen Blick
- Nati-Coach Fischer gab ZSC-Stars einen freien Tag
- Lausannes Generaldirektor beschwerte sich darüber
- Malgin und Andrighetto spielten über 200 NHL-Spiele
Ein Zufall war es kaum, dass die Nati am Sonntag gegen Tschechien (2:5) ihren mit Abstand schwächsten Auftritt beim Karjala-Cup in Helsinki hatte. Nati-Coach Patrick Fischer (49) hatte den ZSC-Stars Denis Malgin (27), Sven Andrighetto (31), Dean Kukan (31) und Christian Marti (31) einen freien Tag gegönnt, sodass sie vorzeitig heimreisen und sich vor dem Champions-League-Spiel vom Dienstag in Straubing (D) erholen konnten. Sie fehlten der Nati merklich.
Die grosszügige Massnahme des Verbandes kam nicht überall gut an. So beschwerte sich Lausannes Generaldirektor Chris Wolf gegenüber «Le Matin». «Wir erwarten eine Erklärung von Swiss Ice Hockey», sagte er. Zumal man bereits am Donnerstag gegen die Zürcher spiele.
Ohne Manschette schiesst Andrighetto wieder besser
Im Gegensatz zu den Lions-Stars waren die zwei Internationalen der Waadtländer, Damien Riat und Théo Rochette, gegen die Tschechen im Einsatz. Ebenso wie die drei Servettiens Tim Berni, Giancarlo Chanton und Marco Miranda. Am Dienstag trafen sie in der Champions League aufeinander, wobei die Genfer, bei denen sich niemand beklagt hatte, mit 5:0 gewannen.
Malgin und Andrighetto scheint der zusätzliche freie Tag jedenfalls gutgetan zu haben. Sie machten in Ostbayern dort weiter, wo sie am Samstag in Finnland aufgehört hatten. Beim historischen Sieg gegen Schweden (4:3 n.P.), dem ersten nach 16 Pleiten in Folge, hatte Andrighetto gleich zweimal getroffen, wobei Malgin jeweils die Vorarbeit geleistet hatte.
Beim Achtelfinal-Hinspiel in Straubing (4:2) war es dann Malgin, der einen Doppelpack schnürte, während Andrighetto mit einem Treffer im Powerplay und zwei Assists glänzte. Das Zürcher Traumduo harmoniert wie zu seinen besten Tagen und sorgt für die Musik.
Seit Andrighetto, der sich vor bald zwei Jahren in der Nati am Handgelenk verletzt hatte, nicht mehr eine sperrige Manschette, sondern eine flexible Stütze trägt, haben seine Schüsse wieder an Qualität gewonnen.
Von der grossen Last befreit
Malgin (Florida, Toronto und Colorado), dessen Vater Albert unlängst als Trainer von MyHockey-League-Aufsteiger Wetzikon gefeuert wurde, und Andrighetto (Montréal, Colorado) spielten beide über 200 Spiele in der NHL, was ihre Klasse dokumentiert. Die erste Geige konnten sie in der besten Liga der Welt nicht nachhaltig spielen. Und für die Rolle des Perkussionisten, der ab und zu dramatisch an den Triangel schlägt, taugen beide nicht. Sie wollen spielen, das Geschehen an sich reissen und Partien entscheiden. Und Erfolg haben.
Mehr zu Malgin und Andrighetto
Im Frühling gelang ihnen das. Sie konnten sich von einer grossen Last befreien und ihren ersten Titel feiern. Mit je 14 Punkten waren sie die besten Playoff-Skorer. Als es geschafft war, lagen sich die beiden Individualisten in den Armen.
Malgin hatte sich in der Finalissima gegen Lausanne bei einem Check-Versuch am Knie verletzt und musste danach auf die WM verzichten, während Andrighetto in Prag sein zweites WM-Silber holte. Dabei erlebte er mit seinem verwandelten Penalty im Halbfinal gegen Kanada seine Sternstunde.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | ZSC Lions | 17 | 22 | 39 | |
2 | HC Davos | 19 | 21 | 38 | |
3 | Lausanne HC | 19 | 10 | 37 | |
4 | SC Bern | 20 | 15 | 33 | |
5 | EHC Biel | 19 | 4 | 32 | |
6 | EV Zug | 19 | 11 | 29 | |
7 | EHC Kloten | 19 | -2 | 28 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 19 | -8 | 26 | |
9 | HC Ambri-Piotta | 18 | -10 | 24 | |
10 | HC Lugano | 17 | -13 | 22 | |
11 | HC Fribourg-Gottéron | 19 | -11 | 22 | |
12 | Genève-Servette HC | 16 | -2 | 21 | |
13 | SCL Tigers | 17 | -3 | 21 | |
14 | HC Ajoie | 18 | -34 | 12 |