National-League-Star stösst an Belastungsgrenze
«Werde nie wieder schmerzfrei spielen können»

Das Verletzungspech klebt ihm an den Fersen: Seit Michael Raffl für Lausanne spielt, blieb er noch in keiner Saison vor Ausfällen verschont. Der Captain weiss, dass sein Körper an die Belastungsgrenze gerät.
Publiziert: 07.01.2025 um 14:50 Uhr
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Aktualisiert: 07.01.2025 um 16:18 Uhr
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Bei seinem Comeback am 2. Januar gegen Kloten stempelte LHC-Captain Michael Raffl mit einem Assist ein beim 6:1-Sieg.
Foto: Getty Images

Auf einen Blick

  • Michael Raffls Karriere nach Knieverletzung gefährdet. Comeback trotz Schmerzen
  • Raffl kämpfte um Rückkehr aufs Eis, Zukunft als Spieler war ungewiss
  • 36-jähriger LHC-Captain muss Belastung auf Körper dosieren
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres steht die Karriere von Michael Raffl nach einer Knie-Verletzung auf der Kippe. Zum zweiten Mal ist der Captain des HC Lausanne nach monatelanger Reha-Schufterei wieder aufs Eis zurückgekehrt. Doch die Häufung und Wiederkehr der Blessuren haben den Österreicher nachdenklich gemacht.

Nach neun Jahren in der NHL (Dallas, Philadelphia) unterschreibt Raffl 2022 bei Lausanne. Bereits in seiner ersten Saison im Waadtland muss er im Herbst einige Wochen pausieren, kommt nur auf 25 Partien. In seinem ersten Captain-Jahr verletzt er sich im September 2023 schwer, muss operiert werden. Bei seinem Comeback im Januar 2024 gesteht der Villacher auf der Klub-Homepage: «Die Verletzung hätte das Karrierenende bedeuten können. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass dieser Gedanke leicht zu ertragen war.»

Sorgen um die Zukunft als Spieler gemacht

Danach trägt der Nationalspieler sein Team bis in den Playoff-Final, den Meistertitel aber holen sich die ZSC Lions. Die noch bitterere Pille schlucken muss Raffl im September 2024. Im ersten Saisonspiel verletzt sich der mittlerweile 36-Jährige erneut, muss wieder unters Messer. Der erste Comeback-Versuch bricht er Mitte Oktober nach einem Einsatz wieder ab. Dann die Rückkehr mit einem Assist am 2. Januar beim 6:1-Sieg gegen Kloten. Ein Spiel wird der Captain danach geschont, beim 2:1-Overtime-Sieg gegen den EVZ steht er wieder auf dem Eis.

«Es war nicht einfach, mit einer erneuten Operation und mit all ihren Folgen umzugehen. Aber ich bin ein Kämpfer, ich habe mich nicht entmutigen lassen und weiterhin alles gegeben, um den Weg zurück aufs Eis zu finden», so Raffl auf der Klubseite. Weil die Leidenschaft fürs Hockey noch sehr in ihm brenne, hat er den Aufwand auf sich genommen. Auch diesmal mit der Ungewissheit im Nacken. «Ich habe mir grosse Sorgen um den Rest meiner Karriere gemacht. Die ersten Nachrichten der Ärzte waren nicht so toll und ich war nicht sicher, ob ich wirklich wieder zurückkommen würde.»

Doch zu welchem Preis? In der «Kleine Zeitung» sagt der LHC-Captain vor wenigen Tagen, dass «ich nie wieder schmerzfrei spielen kann». Es gehe ihm zwar seit einiger Zeit besser, doch Trainingsintensität und Belastung müssen dosiert werden. «Ich musste mich an den Gamespeed herantasten.» Er möchte nichts überstürzen, sondern in den Playoffs in Form sein. Ob es seine letzten sind?

Ende Saison läuft Raffls Vertrag in Lausanne aus. Ob dann ein selbst beschlossenes Ende seiner Spielerkarriere im Raum steht, möchte der Österreicher nicht jetzt entscheiden. «Ich muss auf meinen Körper hören, schauen, wie es mit dem Knie läuft. Die letzten Jahre waren hart. Und irgendwann muss man auch einsehen, wenn es nicht mehr geht.» Was der Stürmer aber bereits jetzt weiss: Eine WM im Mai mit der Ösi-Truppe gibts für ihn nach dem letztjährigen Verzicht auch nicht mehr. «Diese Art der Experimente sind vorbei. Ein WM-Turnier schaffe ich körperlich nicht mehr.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Lausanne HC
Lausanne HC
35
20
69
2
SC Bern
SC Bern
35
20
64
3
HC Davos
HC Davos
37
21
63
4
ZSC Lions
ZSC Lions
32
30
62
5
EHC Kloten
EHC Kloten
36
-5
59
6
EV Zug
EV Zug
35
22
56
7
SCL Tigers
SCL Tigers
35
5
51
8
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
36
-7
50
9
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
36
-13
47
10
EHC Biel
EHC Biel
34
-3
46
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
34
-5
45
12
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
35
-20
45
13
HC Lugano
HC Lugano
34
-22
42
14
HC Ajoie
HC Ajoie
34
-43
33
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