Bei der WM in der Schweiz dabei?
Eishockey-Präsident will Russland die Tür öffnen

Der internationale Eishockey-Verband setzt auf ein baldiges Ende des Kriegs in der Ukraine – aber ist das genug für eine Rückkehr der Russen? Andere Nationen könnten sich dagegen wehren.
Publiziert: 06.01.2025 um 15:45 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2025 um 20:45 Uhr
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IIHF-Präsident Luc Tardif will Russland zurück auf die internationale Bühne holen.
Foto: keystone-sda.ch
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Dino KesslerLeiter Eishockey-Ressort

IIHF-Präsident Luc Tardif will die politische Entwicklung in den nächsten Monaten genau beobachten. Falls der Krieg in der Ukraine zeitnah beendet werden kann, will Tardif die russischen Nationalteams zurück auf die internationale Bühne holen. Für die U20-Junioren-WM 2026 in Minneapolis/St. Paul (USA, beginnt am 26. Dezember 2025) zum Beispiel muss das Teilnehmerfeld noch in diesem Februar bestimmt werden.

Tardif will auch Antworten vom olympischen Komitee (IOC) bezüglich der Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina. Die NHL-Profis werden 2026 erstmals seit 2014 wieder beim olympischen Eishockeyturnier dabei sein. 

Der russische und der belarussische Verband wurden nach dem Beginn des Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 von der IIHF suspendiert, allerdings erst auf Druck anderer Nationen wie vor allem Schweden, Norwegen und Finnland. 

Die Hoffnungen der Eishockey-Funktionäre ruhen nun auf Donald Trump, der am 20. Januar zum zweiten Mal als US-Präsident vereidigt wird. Trump hatte kurz nach seinem Wahlsieg verlauten lassen, dass er den Krieg in der Ukraine im Eilverfahren beenden werde, sobald er in Amt und Würden sei. Selbst wenn das der Fall wäre – könnte die IIHF Russland sofort wieder die Tür zu allen Turnieren öffnen?

Kriegsende allein reicht nicht

Die skandinavischen Nationen Schweden, Norwegen und Dänemark sowie Finnland hatten schon kurz nach dem Ausschluss Russlands klargemacht, dass ein Kriegsende allein keine Basis für eine Rückkehr Russlands in den Kreis der IIHF-Nationen sei. Dafür benötige es auch einen Machtwechsel in Moskau. Ein Zerwürfnis mit Skandinaviern und Finnen könnte sich die IIHF nicht leisten, das Turnier steht schon aufgrund seiner Veranstaltungsdichte und des aufgeblasenen Teilnehmerfelds in der Kritik, vor allem auch in Nordamerika. Die NHL veranstaltet im Februar ein eigenes Turnier («4 Nations Face-off») mit den vier aktuell besten Nationen der Welt (Kanada, USA, Schweden, Finnland). 

Für die Eishockey-WM 2025 in Schweden und Dänemark im Mai bleibt der Ausschluss Russlands auf jeden Fall bestehen. Der frühest mögliche Zeitpunkt für eine Rückkehr Russlands wäre das Jahr 2026 mit U20-WM, Olympia und der Weltmeisterschaft in der Schweiz (Zürich und Freiburg). Falls sich dagegen keine Opposition auftut.

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